Die Matsu-Inseln gehören zu Taiwan, liegen aber direkt vor Chinas Küste. Bis vor 30 Jahren waren sie militärisches Sperrgebiet. Besuch an einer Frontlinie der Geopolitik, die zum Touristenziel werden will.
Selbst an diesigen Tagen ist das chinesische Festland mit bloßem Auge zu erkennen. Keine zehn Kilometer sind es an der schmalsten Stelle von den Matsu-Inseln bis zum Herrschaftsbereich der Pekinger Kommunistischen Partei. In den kahlen Bergen dort drüben drehen sich gewaltige Windräder, abends strahlen Städte und Dörfer der chinesischen Provinz Fujian als helles Lichterband über das Wasser.
Nichts an dieser Aussicht ist spektakulär – und doch ist sie in gewisser Weise ein touristisches Highlight für jeden, der den kleinen Archipel besucht. Denn Matsu mit seinen rund 14.000 Einwohnern gehört zu Taiwan, jenem Inselstaat, der sich seit ...