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Zischup-Interview

"Max Mutzke, Reamonn und Bahar von Monrose haben hier studiert"

  • Fr, 16. Mai 2014
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Christian Pertschy, dem Geschäftsführer der Freiburger Jazz und Rock Schulen, über seinen Job und seine Inspiration.

Von links nach rechts: Schirin Zarei Far, Christian Pertschey, Jana Knupfer   | Foto: Privat
Von links nach rechts: Schirin Zarei Far, Christian Pertschey, Jana Knupfer Foto: Privat

Während des Zischup-Aktionstags an den Jazz und Rock Schulen hatten die Zischup-Reporterinnen Jana Knupfer und Schirin Zarei Far aus der Klasse 9 a der Staudinger-Gesamtschule in Freiburg die Gelegenheit, den Geschäftsführer der Einrichtung, Christian Pertschy, zu interviewen.

Zischup: Liegt der Schwerpunkt an Ihrer Schule eher in dem Bereich Jazz oder Rock?
Pertschey: Es ist beides. Man müsste sogar sagen, dass Popmusik, obwohl sie nicht im Namen steckt, auch eine große Rolle spielt. Wir bieten hier populäre Musik an, und letztendlich entscheidet der Schüler darüber, was angeboten wird. Er kann selbstverständlich sagen, wie seine Interessen sind und was er gerne machen möchte. Der Lehrer wird sich dann darauf einstellen. Wir haben hier ältere Lehrer, die zum Teil schon 30 Jahre Musikunterricht geben. Sie sind dann meistens ein bisschen gesetzter, mit großer Spielerfahrung und unglaublich gute Jazzer. Wir haben aber auch ganz junge Rocker und Popmusiker, die tollen Unterricht anbieten. Fast alle unserer Lehrer geben nicht nur Unterricht, sondern spielen selber in Bands mit.
Zischup: Was ist für Sie das Besondere hier an der Schule, oder was animiert Sie dazu, diese Schule zu leiten?
Pertschey: Das eine ist der große Spaß und die Freude an der Arbeit mit jungen Leuten. Wir sind hier ja nicht nur eine allgemeine Musikschule, in der quasi jeder ein Instrument erlernen kann. Bei uns kann man auch studieren. Wir haben Studenten, die hier die ganze Woche verbringen und noch intensiver betreut werden als die Musikschüler. Das sind junge Menschen, deren Berufsziel es ist, irgendwie mit Musik Geld zu verdienen. Das ist etwas, was mir sehr viel Freude macht und mich sehr inspiriert und mir neue Ideen gibt. Darüber hinaus ist Musik für viele ein Hobby, und für mich ist sie ein Beruf, ich darf mich jeden Tag mit ihr beschäftigen. Das ist schon etwas Schönes.

Zischup: Welche Aufgaben haben Sie hier an der Schule?
Pertschey: In erster Linie kümmere ich mich um das Große und Ganze. Ich schaue, dass die Verträge und die Zahlen stimmen. Ich versuche, neue Kooperationspartner für die Schule zu gewinnen. Ich schaue, dass die Lehrer und Schüler alle glücklich sind. Ein bisschen Unterricht gebe ich auch. Ich spiele zwar nicht wirklich ein Instrument, aber in Sachen Musikbusiness unterrichte ich die Studierenden. Das sind meine Tätigkeiten. Es ist ziemlich viel, meistens bin ich hier 60 Stunden in der Woche.

Zischup: Was ist Ihnen wichtig an der Arbeit mit den Schülern, wenn Sie zum Beispiel Workshops machen?
Pertschey: Was ich an Kooperationen immer ganz toll finde, ist, dass man keinen normalen Unterricht anbietet, sondern Kooperationen heißt auch, es sind Projekte. Wir arbeiten zum Beispiel mit der Pop-Akademie zusammen und mit einer Hochschule in Dublin. Und das ist für uns genauso interessant wie für die Studierenden, denn man kann über den Tellerrand blicken.

Zischup: Welche Instrumente kann man an der Schule erlernen?
Pertschey: Unser Fokus liegt auf den Instrumenten, die man in den Bereichen Pop, Rock und Jazz braucht. Das sind: Schlagzeug, Klavier, Gitarre und Bass. Gesang ist natürlich auch immer wichtig. Jazz ist geprägt von Instrumenten wie Saxophon, Trompete und Posaune. Wir haben auch andere Möglichkeiten. Zum Beispiel einen Lehrer, der Geige spielt. Wir haben auch für kleinere Kinder ein Instrumentenkarussell, da haben sie die Möglichkeit, alle Instrumente mal auszuprobieren. Sie müssen sich noch nicht auf ein Instrument festlegen.

Zischup: Haben Sie auch Auftritte an der Schule?
Pertschy: Ja, wir haben einen eigenen Club hier im Hof: Schmitz Katze. Das Auditorium ist ein normaler Unterrichts-, Probe- und Vorlesungsraum. Unter der Woche findet dort Unterricht statt und am Wochenende ist entweder eine Veranstaltung von Schmitz Katze oder aber es gibt dort unsere Semesterabschlusskonzerte. Auch die Schülervorspiele finden dort statt.

Zischup: Gab es Schüler, die durch diese Schule bekannt geworden sind?
Pertschey: Max Mutzke hat hier Schlagzeug studiert. Er ist danach zum Bundesvision Song Contest. Die Band Reamonn hat ebenfalls hier studiert und Bahar von der Girl-Band Monrose war bei uns an der allgemeinen Schule.

Zischup: Welche persönlichen Highlights haben Sie an der Schule erlebt?
Pertschey: Für mich ist jeder Semesterabschluss besonders, weil man im Laufe des Schuljahres viel gearbeitet hat und vieles präsentieren kann. Schülervorspiele sind immer etwas Besonderes für mich. Das sind schöne Anlässe, an denen man feiern kann und sieht, was die Schüler geleistet und wie sie sich entwickelt haben. Wenn ich sehe, wie alles wächst und gedeiht, sind das für mich immer die schönsten Momente.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Mai 2014: PDF-Version herunterladen

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