Bürokratie

Mehr als 300.000 Einstellungen im Kampf gegen Bürokratie

Bürokratieabbau ist in aller Munde. Doch deutsche Unternehmen mussten in den vergangenen drei Jahren personell aufstocken, um die Anforderungen der Ämter zu erfüllen. Eine Verordnung nervt besonders.  

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In vielen Unternehmen haben die Verwaltungsaufgaben stark zugenommen.  | Foto: Christoph Soeder (dpa)
In vielen Unternehmen haben die Verwaltungsaufgaben stark zugenommen. Foto: Christoph Soeder (dpa)

Unternehmen in Deutschland haben in den vergangenen drei Jahren 325.000 Menschen eingestellt, um der wachsenden Bürokratie Herr zu werden. Das geht aus einer Erhebung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. 14 Prozent der Betriebe in Deutschland bewerteten ihre bürokratische Belastung im Jahr 2025 als sehr hoch. 2022 habe dieser Wert noch bei 4 Prozent gelegen, teilte das Institut mit. Die Datenschutzgrundverordnung bereite die häufigsten Probleme. Die Erkenntnisse beruhen auf der IAB-Stellenerhebung, für die insgesamt rund 10.000 Betriebe Antworten geliefert hatten.

Je 30 Prozent der Großbetriebe mit mindestens 250 Beschäftigten und der mittelgroßen Betriebe mit 50 bis 249 Beschäftigten gaben an, seit 2022 zusätzliches Personal für Verwaltungsaufgaben rekrutiert zu haben. Demgegenüber stellten nach eigenen Angaben 16 Prozent der Betriebe mit 10 bis 49 Beschäftigten und 7 Prozent der Kleinstbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten mehr Personal ein, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.

"Der Beschäftigungszuwachs zur Bewältigung der gestiegenen Bürokratie umfasst nur einen Teil der zusätzlichen Kosten, die von den Unternehmen getragen werden müssen", sagte IAB-Forscher André Diegmann. Insgesamt beklagen 80 Prozent der Betriebe höhere Kosten als Folge gestiegener Bürokratie. Diese kommen zum Teil über gesunkene Produktivität, über Wettbewerbsnachteile oder Innovationshemmnisse zustande.

Schlagworte: André Diegmann

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