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"Meilenstein für den Tierschutz"

  • dpa

  • Do, 10. September 2020
    Wirtschaft

Gesetz gegen das Kükentöten.

Ob Hahn oder Henne lässt sich schon vor dem Schlüpfen erkennen.  | Foto: Waltraud Grubitzsch
Ob Hahn oder Henne lässt sich schon vor dem Schlüpfen erkennen. Foto: Waltraud Grubitzsch
Das millionenfache Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht in Deutschland soll Ende 2021 enden. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) legte am Mittwoch einen Gesetzentwurf vor, wonach es von 1. Januar 2022 an verboten ist, "männliche Küken der Gattung Haushuhn, die aus Zuchtlinien stammen, die auf die Legeleistung ausgerichtet sind, zu töten".

Die Brütereien sollen stattdessen bereits im Ei das Geschlecht ermitteln und männliche Küken gar nicht erst schlüpfen lassen. Von 1. Januar 2024 an sollen dafür nur noch Methoden erlaubt sein, die vor dem 7. Tag das Geschlecht erkennen. Hintergrund ist, dass Embryos ab dem 7. Tag ein Schmerzempfinden haben, wie das Ministerium erläutert. Gegenwärtig seien Verfahren zwischen dem 9. und 14. Tag marktreif. Insgesamt dauert es 21 Tage, bis Küken schlüpfen. Die Gesetzespläne sollen nun in der Bundesregierung abgestimmt werden.

Klöckner sprach von einem "Meilenstein für den Tierschutz", der auch eine Signalwirkung für andere Staaten haben solle. Branchenvertreter unterstützten die Pläne, warnten aber auch davor, das Verbot könne durch Eiereinkauf im Ausland unterlaufen werden. Tierschützer bezeichneten den Ausstieg als überfällig, kritisierten aber zu lange Übergangsfristen. Mehrere große Handelsketten planen bereits einen freiwilligen Verzicht auf Eier, bei deren Produktion die männlichen Küken getötet werden, oder bieten Eier von Initiativen an, bei denen die Hähne mitaufgezogen werden.

Ressort: Wirtschaft

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