"Mein Vorbild ist meine Uroma"

ZISCH-INTERVIEW mit dem katholischen Pfarrer Stefan Meisert über seinen Werdegang, seine Aufgaben und das Zölibat.  

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Pfarrer Meisert vor seinem Pfarrhaus in Oberhausen   | Foto: Emma-Luise Luem
Pfarrer Meisert vor seinem Pfarrhaus in Oberhausen Foto: Emma-Luise Luem

Die Zisch-Reporterinnen Nele Zeiser und Emma-Luise Luem aus der Klasse 4a der Grundschule Rheinhausen führten mit Pfarrer Stefan Meisert ein Interview. Er ist der neue Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Herbolzheim-Rheinhausen.

Zisch: Wo sind Sie geboren?
Meisert: In Baden-Baden.
Zisch: Waren Sie früher Ministrant?
Meisert: Ja, von 1982 bis zu meiner Diakonweihe 2002.
Zisch: Warum wollten Sie Pfarrer werden?
Meisert: Das zu erzählen wäre eine lange Geschichte. Damals haben sich auch noch andere aus meiner Gemeinde für den gleichen Weg entschieden. Unsere Kirchengemeinde bekam einen neuen Pfarrer, der hat mich einfach geprägt und für den Glauben begeistert. Irgendwann hab ich dann auch gemerkt, dass das eine Frage ist, der ich gerne nachgehen möchte.
Zisch: In welcher Gemeinde waren Sie, bevor sie zu uns gekommen sind?
Meisert: Nach meiner Diakonweihe war ich zuerst in der Kirchengemeinde St. Stephan in Karlsruhe. Nachdem ich im Jahr 2004 zum Priester geweiht worden war, war ich in den folgenden drei Jahren in den Gemeinden Münster Unserer Liebe Frau, St. Stefan und Heilige Dreifaltigkeit in Konstanz tätig. Bevor ich zu euch gekommen bin, war ich in den Gemeinden St. Peter und St. Märgen.
Zisch: Wie gefallen Ihnen Rheinhausen und Ihr neues Pfarrhaus?
Meisert: Ich bin dabei, mich einzuleben, fühle mich aber wohl und hoffe, dass es weiterhin so bleibt.
Zisch: Was ist das Schwierigste an ihrem Beruf?
Meisert: Das Schwierigste ist, dass ich immer wieder spüre, man könnte noch mehr machen, aber die Zeit dafür nicht ausreicht. Manchmal passieren ganz viele Dinge kurz hintereinander, und man muss sich immer wieder innerlich auf die neue Situation einstellen. Es gibt Tage, an denen man morgens eine Beerdigung hat, am Nachmittag eine Familie zum Taufgespräch oder ein Ehepaar zur Hochzeitsbesprechung kommt oder Menschen sich in Notsituationen befinden, mit denen man zu kämpfen hat. Oft weiß ich nicht immer, wie man diese Not lindern kann, das macht es manchmal schon schwierig.
Zisch: Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß?
Meisert: Ja, er macht mir viel Freude.
Zisch: Finden Sie es schwierig, das Zölibat einzuhalten?
Meisert: Ihr könnt mal Mama und Papa fragen, wie schwer es immer wieder ist, "Ja" zueinander zu sagen. Auch eure Eltern haben sich ein Versprechen gegeben. So ist es bei uns Priestern auch. Wir haben auch Jesus ein Versprechen gegeben, aber so ein Versprechen muss man immer wieder einholen. Das macht Arbeit und es gibt Zeiten, da gelingt es einem besser und es gibt Zeiten, da gelingt einem das schlechter, da hat man auch Fragen und kämpft mit dem Versprechen. Aber bisher konnte ich das Versprechen einhalten.
Zisch: Arbeiten Sie gerne mit Kindern?
Meisert: Ja, die Arbeit mit Kindern macht mir sehr viel Freude.
Zisch: Wer ist Ihr Vorbild?
Meisert: Da gibt es ganz verschiedene Personen, die für mich wichtig sind. Als Erstes ist das mein Namenspatron, der heilige Stephanus. Der war ja der erste Mensch, der Jesus in den Tod gefolgt ist. Andere Vorbilder sind für mich meine Urgroßmutter, Franz von Assisi und der Bischof Óscar Arnulfo Romero.
Zisch: Würden Sie gerne Erzbischof werden, und was würden Sie verändern?
Meisert: Das sind keine Ämter, die man sich herbeiwünscht (lacht). Also gerne werden? Nein. Weil das eine noch größere Verantwortung ist. Ich bin froh, dass Erzbischof Stephan Burger das Amt übernommen hat, und meines Erachtens macht er das auch ganz gut. Verändern? Veränderung fängt ja bei uns selber an. Die Kirche muss immer schauen, dass sie bei den Menschen ist.

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