"Meine Zeit in England war ein großer Gewinn"

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem ehemaligen Au-Pair-Mädchen Carmen Kromer aus Oberwinden über ihren Alltag, ihre Aufgaben und Freundschaften in Großbritannien .  

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Carmen Kromer vor einem englischen Telefonhäuschen   | Foto: Privat
Carmen Kromer vor einem englischen Telefonhäuschen Foto: Privat

Meine Cousine Carmen Kromer ist 27 Jahre alt und war Au-Pair-Mädchen in Großbritannien. Sie hat mir, Zischup-Reporterin Isabelle Kromer aus der Klasse 9b des Schulzentrums Oberes Elztal in Elzach, in diesem Interview ihre Erfahrungen und Erlebnisse geschildert, die sie dort gesammelt hat.

Zischup: Wo warst du als Au-Pair?
Kromer: Ich war in Hemel Hempstead, diese Stadt ist etwa 30 Minuten von London entfernt. Mit dem Zug braucht man rund 30 Minuten bis nach London, wie von Waldkirch nach Freiburg.
Zischup: Wie lange warst du dort?
Kromer: Ich war neun Monate dort, von September 2012 bis Juni 2013. Meinen 21. Geburtstag habe ich im Oktober mit meiner Gastfamilie gefeiert. An diesem Tag bin ich auch mit einer Syrerin (30) und einer Israelin (21), die ich an meinem College kennengelernt habe, in ein Café zum Feiern gegangen. Die beiden leben in Großbritannien.
Zischup: Wie bist du auf die Idee gekommen?
Kromer: Es gab die Sendung "Goodbye Deutschland" mit dem Schwerpunkt "Au Pair" oder "Work and Travel", die ich mir immer gern angeschaut habe. Dadurch hatte ich irgendwann selbst Lust, das zu tun. Außerdem wollte ich nicht nur das Schulenglisch, sondern auch die englische Mentalität kennenlernen.
Zischup: Was fasziniert dich an diesem Job?
Kromer: Die Abwechslung. Man ist in einem fremden Land und man hat einen Ansprechpartner vor Ort. Der Ansprechpartner betreut dich, erzählt dir vom Land und den Leuten, aber man hat trotzdem die Möglichkeit, am Wochenende, oder wenn man Urlaub hat, auf Reisen zu gehen und das Land kennenzulernen. Er steht dir bei Problemen bei, und das war mir einfach lieber als "Work and Travel", weil man dort komplett auf sich allein gestellt ist.
Zischup: Was genau musstest du den ganzen Tag machen?
Kromer: Meine Aufgabe war, mich um die Kinder zu kümmern. Das heißt, sie morgens fertig für den Kindergarten oder die Schule zu machen und mit ihnen zu spielen. Wenn die Ältere mit ihrer Mutter Hausaufgaben gemacht hat, bin ich mit den zwei Jungs rausgegangen und habe mit ihnen draußen gespielt. Im Haushalt habe ich die Betten gemacht, gesaugt, die Wäsche versorgt und am Morgen den Frühstückstisch abgeräumt.
Zischup: Wann hattest du frei, und was hast du in der Zeit gemacht?
Kromer: Ich hatte am Freitag ab 18 oder 19 Uhr und am Samstag und Sonntag komplett frei. Dort lernte ich ein 20-jähriges Au-Pair-Mädchen aus Biberach in Deutschland kennen. Samstags waren wir meistens gemeinsam unterwegs. Wir haben uns viel angeschaut, sind einmal nach Birmingham, Stonehenge und Oxford gefahren. Sonntags war ich meistens allein unterwegs und habe mir dann Orte angesehen, die etwa eine Stunde entfernt und mit dem Zug gut erreichbar waren, oder ich habe ein College besucht, wo ich Examen hatte, oder ich lernte dafür.
Zischup: Was empfindest du, wenn du an deine Gastfamilie denkst?
Kromer: Ich erinnere mich gerne zurück und stehe heute noch mit ihnen in Kontakt. Wir besuchen uns einmal im Jahr gegenseitig, entweder sie kommen zu mir, oder ich besuche sie. Außerdem schreiben wir immer mal wieder.
Zischup: Welche Voraussetzungen muss man für diesen Job haben?
Kromer: Sicherlich eine gewisse Offenheit gegenüber einem fremden Land, einer fremden Sprache und fremden Leuten, da man sich damit arrangieren muss und mit den Menschen reden, wenn man Probleme hat. Aber auch eine Offenheit der Familie gegenüber, weil man ein Teil von ihr ist und das ist eine neue Situation.
Zischup: Welche Erfahrungen und Kenntnisse hast du mit nach Hause gebracht?
Kromer: Rückblickend würde ich sagen, dass es eine ganz tolle Sache ist. Gerade was das Selbstbewusstsein betrifft, weil man sich selber besser kennenlernt, man weiß, dass man alleine zurechtkommt, denn man findet immer eine Lösung, wenn es ein Problem gibt. Ich würde sagen, meine Zeit dort war ein großer Gewinn.
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