BZ-Gastbeitrag
Framing – Wenn der Rahmen das Bild bestimmt

Klaus Leisinger, Sozialwissenschaftler und Ökonom, warnt vor dem Framing. Darunter versteht man das Verschleiern eigener Interessen durch positive Assoziationen.
Wenn Menschen bestimmte Interessen verfolgen – und das tun sie laufend –, dann machen sie das meist mit schönen Worten, die beim Gegenüber wohlwollende Emotionen herrufen. Handelt es sich beim betreffenden Anliegen um Eigeninteressen, deren offene Rechtfertigung eher schwerfällt, so betten geschickte Menschen ihre Wünsche gezielt in eine strategisch ausgewählte Geschichte ein, die auch noch das eigensüchtigste Interesse zu einer geradezu moralisch zwingenden Notwendigkeit für die Allgemeinheit macht. Die Einbettung in einen gezielt konstruierten Deutungsrahmen, der die intransparent gehaltenen, unlauteren Eigeninteressen mit positiven ...