Mit Kreativität gegen Traumata der Flucht
Das Programm EXIT hilft Schutzsuchenden, ihre Erlebnisse mit Kunst und Bewegung zu verarbeiten. Ein Besuch bei einer Freiburger Gruppe.
Jakob Walz, Klasse 9d, Rotteck-Gymnasium (Freiburg)
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Exit wurde in den 90ern in Norwegen entwickelt und ist eine Zusammenfügung verschiedener therapeutischer Ansätze. Die Teilnahme gibt den Menschen durch Stabilität und Struktur in einer unsicheren Zeit Halt. Durch Krieg oder andere schlimme Erfahrungen haben die meisten Menschen, die in solchen Workshops sind, Traumata erlitten. Auch in einer sicheren Umgebung können körperliche Auswirkungen des Erlebnisses durch Trigger wieder ausgelöst werden. Dabei steht der Körper unter enormen Stress, was bis zur Ohnmacht führen kann. EXIT soll solchen Panikattacken und psychischen Erkrankungen vorbeugen.
Durch intuitive Arbeiten wie Malen mit Fingerfarben oder das Ausleben des inneren Krafttiers – das ist zum Beispiel der Löwe, der einem Jugendlichen beisteht, wenn die schreckliche Erinnerung an den Vater an der Front hochkommt – wird oftmals eine kindliche Freude aktiviert. Durch den kreativen Prozess können die Betroffenen ihre Geschichte ohne Worte erzählen und sich mit anderen Menschen verbinden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Yvonne Lux erzählt, dass in solchen Workshops oft nur die tiefsten Bedürfnisse benötigt werden, wie Gemeinschaft und Vertrauen.
Ein weiteres Ziel des EXIT-Programms ist, psychischen Krankheiten wie der Posttraumatischen Belastungsstörung vorzubeugen und die Freude am Leben wiederzugewinnen. Außerdem sind die Workshops fast schon Integrationsarbeit, da die Menschen sich zwangsläufig vernetzen und meist dabei noch Deutsch lernen. EXIT kann sich Lux auch an Schulen mit internationalen Klassen oder bei anderen sinnstiftenden Projekten durchaus vorstellen.
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