Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016 I

Mit Superblitz zu Gutenberg

Von Carla Kreß, Klasse 4b, Schneeburgschule, St. Georgen  

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Neulich, als B. Zetti morgens aus dem Haus trat, traute er seinen Augen nicht: Im Vorgarten stand ein äußerst seltsames Gefährt, eine Art Rennwagen mit Flügeln. Neugierig öffnete B. Zetti eine Tür - und erschrak sogleich mächtig. Denn eine laute Computerstimme sagte zu ihm:" Willkommen! Ich bin Superblitz, die schnellste Zeitmaschine aller Zeiten."

Schnell lief B. Zetti zurück ins Haus und rief Betti Z. an und sagte ihr, sie solle schnell kommen. Betti Z. radelte schnell zu B. Zetti. Dort angekommen sah sie Superblitz und fragte B. Zetti, was das wäre. Er ging mit ihr zu Superblitz und öffnete wieder die Tür. Sogleich erschallte wieder die laute Computerstimme. Betti Z. zuckte erschrocken zurück. Doch gleich darauf packte die zwei Kinder die Neugier, und sie setzten sich in Superblitz und sagten: "Wir wollen in die Zeit, in der Gutenberg den Buchdruck erfunden hat."

Sogleich klappte Superblitz die Flügel auf, hob langsam ab und drehte sich ganz schnell, so dass die Kinder nicht bemerkten, dass sie in eine Art Tunnel flogen. Im Tunnel schwebten ganz viele Sterne. Es war bunt mit allen Farben, die man sich denken kann und noch vielen, vielen mehr; es war so unglaublich, dass man es nicht beschreiben kann. Plötzlich wurde es ganz dunkel, und die beiden wurden kräftig durchgeschüttelt.

Betti Z. blinzelte, es war hell, und man hörte nur ein paar Vögel zwitschern. Wo waren sie? Neben sich sah sie B. Zetti liegen. Ihr fiel gleich darauf, als sie die vielen blinkenden Knöpfe von Superblitz sah, ein, wo sie waren. Kurz darauf wachte auch B. Zetti auf. Auch er wusste nicht mehr, wo er war. Betti Z. erklärte es ihm. Danach sahen sie sich in der Umgebung um. Sie waren auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald, es musste noch früh am Morgen sein. Die beiden versteckten Superblitz in einem hohlen Baum – Superblitz konnte man nämlich schrumpfen – und legten trocken Blätter auf die Superzeitmaschine. Dann liefen sie hinaus aus dem Wald.

Sie sahen vor sich eine Stadt, das musste das frühere Mainz sein. Die Kinder gingen hin, gerade öffnete sich das Stadttor. Eine noch ziemlich müde Wache ließ sie hindurch. Betti Z. fragte sich, warum der Wachmann sich nicht über ihre Kleidung und ihr Aussehen wunderte. Langsam blickte sie an sich herab und erschrak. Sie sah B. Zetti an und war verwirrt: Auch er sah aus wie ein ganz normales Kind aus dem Mittelalter!

Sie waren müde. Den ganzen Tag waren sie herumgestreift, hatten Botengänge erledigt und sich so ein Paar Münzen verdient und sich damit auf dem Markt etwas zu essen gekauft. Es hatte scheußlich geschmeckt, aber sie hatten es trotzdem gegessen.

Ganz anders erging es dem jungen Patriziersohn Ulrich. Er sah die beiden und ging zu ihnen hin, denn er fand, sie sähen nett aus. Er fragte sie, wer sie wären, weil er sie nicht kannte, und ob sie denn kein Zuhause hätten und sie vielleicht mit zu ihm kommen wollten. Darauf antworteten die beiden: "Wir sind B. Zetti und Zetti B. und auf dem Weg nach Freiburg. Ein Händler wollte uns mitnehmen, aber wir wurden überfallen und sind heute Morgen hierher gekommen. Eigentlich wohnen wir in Freiburg, aber wir haben unseren Onkel in Köln besucht. Wir würden gerne mit zu dir kommen."

Also gingen sie mit Ulrich mit. Er wohnte in einem schönen Haus. Er hatte ein eigenes Zimmer mit Spielzeug. Sie holten Stroh, legten ein dünnes Tuch darüber. Ein mit Stroh gefülltes Kissen und ein Tuch zum Zudecken kriegten sie auch noch. Nachdem sie noch ein bisschen gespielt hatten, gingen sie schlafen.

Am nächsten Morgen aßen sie Hirsebrei zum Frühstück, was Betti Z. und B. Zetti ungewöhnlich fanden. Ulrich musste noch für seinen Vater eine Nachricht an einen Mann namens Johannes abgeben. B. Zetti und Betti Z. kamen mit. Bei Johannes klopften sie laut an. Es öffnete ein älterer Mann. Er sagte: "Oh, hallo Ulrich. Hast du eine Nachricht von deinem Vater? Übrigens bin ich fast fertig mit der Maschine. Kommt, ich zeige sie euch." Er führte die Kinder in ein Zimmer, in dem überall Pläne und Notizen hingen. Mitten im Raum stand ein seltsames Gebilde aus Holz und Metall. Betti Z. und B. Zetti staunten nicht schlecht, denn sie hatten schon längst begriffen, dass der Mann Johannes Gutenberg war.

Ulrich sagte zu Johannes: "Vater lässt ausrichten, wenn du nicht bald deine Maschine fertig baust und deine Schulden bezahlst, musst du dein Haus verkaufen, oder du kommt ins Gefängnis." Darauf antwortete Johannes: "Lasst mir noch drei Wochen." "Nein, das geht leider nicht, mein Vater sagt, dass du nur noch vier Tage Zeit hast, dann musst du fertig sein. Ich selbst würde dir gerne helfen, wenn ich könnte." Betti Z. sagte: "Vielleicht können wir das ja. B. Zetti und ich haben ein wenig Ahnung davon, weil unser Vater Architekt ist. Auf jeden Fall kommen wir morgen nochmal her."

Die Drei mussten bald wieder gehen. Sie liefen über den Markt und trafen ein paar andere Kinder, mit denen sie Murmeln spielten. Ein Junge namens Oscar gewann, B. Zetti verlor leider. Betti Z. durfte nicht mitspielen, weil sie ein Mädchen war, obwohl Ulrich sich für sie einsetzte. Dafür spielte sie mit Kathrin, der Schwester von Oscar. Sie hatte eine Puppe aus Stroh gemacht. Später spielten alle noch Verstecken auf dem Marktplatz, bis es dunkel wurde. Dann ging jeder nach Hause.

Ulrich erzählte seinem Vater vom Besuch bei Johannes, und dass sie am nächsten Tag wieder zu ihm gehen wollten. Sie aßen Hirsebrei und einen Kanten Brot zu Abend und gingen dann ins Bett.

Am nächsten Morgen wuschen sie sich am Brunnen und frühstückten schon wieder Hirsebrei. Danach gingen sie gleich zu Johannes und halfen ihm, denn B. Zetti und Betti Z. kannten die Maschine aus dem Zeitungsmuseum. Immer wenn Johannes nicht weiter wusste, sagten sie zum Beispiel: "Ich glaube, da muss noch ein Rädchen hin, oder vielleicht musst du das Brett weiter nach vorne schieben." So halfen sie bis zum Abend, doch die Maschine war noch lange nicht fertig. Den nächsten und übernächsten Tag konnten sie nicht kommen, weil Ulrich seinem Vater helfen und zur Schule gehen musste, und Betti Z. und B. Zetti blieben dann auch bei ihm.

Doch endlich als die zwei Tage vorüber waren machten sie sich auf den Weg zu Johannes. Er kam ihnen schon entgegen. Als er sie sah, rief er: "Ich bin auf dem Weg zu dir, Ulrich, ich muss deinem Vater sagen, dass ich es nicht mehr bis zum Abend schaffe! B. Zetti hatte mir etwas falsch geraten, aber ich bin dir nicht böse." Ups, das hatte B. Zetti ihm wohl etwas aus der Linotype gesagt. Es wäre schlecht gewesen, wenn Johannes die Linotype gebaut hätte!

Die Kinder beruhigten Johannes: "Nein, geh nicht, wir schaffen das zu viert. Komm, wir gehen zu dir!" B. Zetti sagte noch: "Tut mir leid, dass ich es dir falsch gesagt habe, aber ich dachte wirklich, dass es so geht." "Na gut, wir können es probieren. Wenn wir es nicht schaffen, dann kann ich es später auch noch Ulrichs Vater sagen", seufzte Johannes. Also gingen sie zu ihm. Ulrich erklärte ihm auf dem Weg, warum er die letzten zwei Tage nicht hatte kommen können. Bei Johannes staunten die Kinder nicht schlecht. Die Maschine sah anders aus als davor, aber Betti Z. erkannte sofort, was falsch war: Sie sah aus wie eine Mischung zwischen Linotype und Gutenbergmaschine.

Zusammen bauten sie die Maschine nochmal ein ganzes Stück zurück und bauten sie danach anders wieder auf. Es war mühsam und dauerte sehr lange, aber sie bauten und bauten. Um die Mittagszeit machten sie eine Pause und aßen einen Apfel, doch sie hatten noch ein ganzes Stück Arbeit vor sich. Danach bauten sie weiter. Sie bauten lange, es war vier Uhr, da wussten sie nicht weiterm und sie konnten nicht mehr. Sie waren beim Kern der Maschine, und dort wussten B. Zetti und Betti Z. nicht, wie man sie bauen musste. Sie grübelten und grübelten. Um sechs Uhr gaben sie auf. Ulrich musste nach Hause, Johannes kam mit.

Bei Ulrich sagte Johannes traurig zu Ulrichs Vater: "Ich schaffe es nicht!" Da er sein Haus und seine Habseligkeiten nicht verkaufen wollte, kam ein Büttel und nahm ihn mit ins Gefängnis. Die Kinder gingen traurig ins Bett. Am nächsten Tag besuchten sie Johannes im Gefängnis und gaben ihm Geld, damit er etwas zu essen kaufen konnte. Danach gingen sie zu ihm nach Hause und knobelten dort, wie sie die Maschine doch noch fertig bauen könnten.

Ein Wunder geschah: Sie schafften es tatsächlich. Schnell bauten sie die Maschine fertig.

Danach gingen sie zu Ulrichs Vater und fragten ihn, ob es denn schon zu spät wäre. Der antwortete zum Glück, dass es gerade noch rechtzeitig wäre. So kam Johannes aus dem Gefängnis raus, und er schenkte den Kindern zum Dank einen Plan von seiner Maschine. Betti Z. und B. Zetti verabschiedeten sich, denn sie mussten leider gehen. Ulrich brachte die Zwei noch bis zum Stadttor.

Sie gingen in den Wald und suchten nach der Lichtung. Als sie diese gefunden hatten, holten sie Superblitz aus dem hohlen Baum – zum Glück war er noch da – und vergrößerten ihn. Danach stiegen sie ein und sagten: "Wir wollen dorthin zurück, wo wir unsere Zeit verlassen haben", und so flogen sie mit Superblitz los. Der Flug kam ihnen nicht ganz so spektakulär wie der andere vor, aber sie wurden trotzdem ohnmächtig. Als sie wieder wach waren, schrumpften sie Superblitz und versteckten ihn im Gebüsch. Die Pläne versteckten sie auch dort.

Dann liefen sie ins Haus und verbrachten einen schönen Tag zusammen.

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