Kommentar
Mobilitätshub am Thermalbad: Neue Lösung für eine alte Debatte
Raffiniert – oder doch Zufall? Die Debatte um Parkplätze und gefällte Bäume zeigt, wie man Alternativen zu Alternativlosem schafft und einer Debatte unbemerkt die Grundlage entzieht.
Fr, 23. Mai 2025, 20:00 Uhr
Kommentare
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Die Historie zur umstrittenen Parkplatzerweiterung und vor allem: zu gefällten Bäumen am Eugen-Keidel-Bad liefert eine schöne Blaupause für den sanften Umgang mit unangenehmen Themen. Wir erinnern uns: Im Sommer 2019 hatte die Stadtverwaltung versichert, dass es zum Bau dieser Parkplätze definitiv keine Alternative gebe. Wenig später, der Protest war inzwischen arg laut geworden, hatte OB Horn dann angekündigt, man werde jetzt sicher eine Alternative finden. Dann hatte er das Thema vom Tisch genommen und das getan, was man in Freiburg immer macht, wenn eine Sache zu heiß wird: Man verkündet, zur jeweiligen Angelegenheit erstmal ein Gesamtkonzept zu erstellen – das verschafft Luft. Monate oder gar Jahre. Dieser Ankündigung folgte dann praktischerweise auch noch die Corona-Pandemie, sie ließ Politikbetrieb und Badeverkehr ruhen und die Sache langsam aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwinden, während die bedrohten Bäume ein paar Jahresringe zulegen durften. Dass da noch ein Gesamtkonzept aussteht, mal ehrlich, wer hat sich zuletzt noch daran erinnert? Und es weiß auch keiner mehr, dass es damals Forderungen gegeben hatte, das Parkplatzproblem am Keidel-Bad auch über alternative Anfahrtsmöglichkeiten zu lösen und nicht nur durch noch mehr Parkplätze? Praktisch, denn die jetzt gefundene Lösung lautet "Noch mehr Parkplätze". Aber die heißen jetzt ohnehin "Mobilitätshub" – damit ist auch dieser Brennpunkt nicht mehr wirklich zu erkennen.