Schlaflosigkeit

Müde, schlapp, zu wenig Lebenspower?

Die beiden Zischup-Reporterinnen haben eine Ärztin sowie eine Referendarin, beide aus Freiburg, über das Thema Schlafprobleme befragt. Beide Gesprächspartnerinnen wollten anonym bleiben.  

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Der Schlaf ist für den Körper lebensnotwendig, jedoch leiden zwei Drittel der Menschen unter Schlaflosigkeit oder an Schlafmangel. 90 Prozent der arbeitstätigen Menschen würden morgens lieber etwas länger schlafen. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich der Körper nicht genügend erholen konnte. Aber woran erkennt man eigentlich Schlaflosigkeit?

Die Ärztin Michaela Kraas* meint, dass Betroffene zu wenig Lebenspower spüren, und körperlich sowohl auch seelisch schwach sind. Die Stimmung schwankt stark, man ist oft wegen Kleinigkeiten schnell gereizt und hat Probleme mit der Konzentration. Es fällt einem schwer, sich selbst zu organisieren, und das Kurzzeitgedächtnis arbeitet nicht mehr so gut. Dies wird auch von Mathilda Vogel* bestätigt, die an Schlaflosigkeit litt. Sie berichtet, dass sie durch nicht loslassende Gedanken Schwierigkeiten beim Einschlafen hat, zum Beispiel bei Stresssituationen im Alltag. Oft liegt Schlaflosigkeit an körperlichen oder psychischen Erkrankungen, aber auch an alltäglichen Problemen.

Zu den entsprechenden psychischen Erkrankungen zählt man Depressionen, Angsterkrankungen oder Abhängigkeiten. Zu den entsprechenden körperlichen Erkrankungen zählen Abhängigkeiten von Medikamenten, Zigaretten, Drogen, Alkohol und Getränken wie Cola, schwarzem Tee und Kaffee.

Die Schlafforschung unterscheidet vier Schlafphasen:

Die erste Phase heißt Einschlafphase, in dieser wird die Herzfrequenz langsamer und der Körper kommt zur Ruhe.

Der Leichtschlaf, die zweite Phase, kann bis zur Hälfte des gesamten Schlafs andauern. Während dieser Phase wird die Hirnaktivität langsamer.

Die dritte Phase, der Tiefschlaf, ist am erholsamsten. Hier arbeitet das Gehirn am wenigsten und bildet Wachstumshormone, die Körpertemperatur sinkt um zehn Prozent.

Die letzte Phase ist die Traumschlafphase. In dieser wird geträumt und das Gehirn verarbeitet den letzten Tag.

Ärzte raten, dass Kleinkinder bis zu zwölf Stunden Schlaf benötigen. Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollten zehn bis elf Stunden schlafen. Im Teenageralter benötigt der Körper nur noch neun bis zehn Stunden Schlaf. Erwachsene sollten mindestens sieben Stunden schlafen, ältere Menschen hingegen brauchen oft nur noch fünf Stunden Schlaf. Das liegt daran, dass sie nicht mehr wachsen und nicht mehr so viel Sport wie früher treiben.

In der Familie und bei der Arbeit gibt es oft viel Stress und Druck, dadurch schlafen Erwachsene schlecht ein und kommen selten zur Ruhe. Ihnen fehlt die Tiefschlafphase, die sehr wichtig zum Erholen ist.

Ärzte haben untersucht, dass schlechter Schlaf oft zu Langzeitfolgen führen kann, beispielsweise zu Übergewicht. Während des Schlafens werden Hormone ausgeschüttet, die einen satt machen. Schläft man zu wenig, fehlen einem diese Hormone. Man hat kein Gefühl von Sättigung mehr. Über den Tag isst man dadurch mehr, als der Körper braucht, und nimmt zu. Andere Langzeitfolgen sind verstärkte Infektanfälligkeit, Risiko für Herzerkrankungen, dauerhafte chronische Müdigkeit und frühzeitige Alterung.

Aber was kann man eigentlich dagegen tun, wenn es so weit ist?

Viele Leute neigen dazu, sich keine ärztliche Hilfe zu holen. Allerdings ist dies falsch. Man sollte sich von einem Arzt beraten lassen oder auch, wenn nötig, medizinische Schlafmittel einnehmen. Mathilda Vogel rät, sich über den Tag möglichst viele Ruheoasen zu schaffen.

Die Ärzte raten, rechtzeitig ins Bett zu gehen, keine actionreichen Filme vor dem Schlafengehen anzuschauen, Schlafrituale zu finden und vor dem Schlafen als Beruhigung zu lesen. Sport hilft nicht nur, das Gewicht zu halten, sondern auch Stress abzubauen und so ohne Probleme einzuschlafen.

*Namen von der Redaktion geändert.
Schlagworte: Mathilda Vogel, Michaela Kraas

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