Die katalanische Regionalregierung will am 1. Oktober ein Unabhängigkeitsreferendum abhalten. Seit Jahren fiebern die Separatisten dem entgegen. In Sant Sadurní d’Anoia ist die Bevölkerung gespalten.
Es ist eines dieser Volksfeste, wie sie die Spanier gerne feiern: lärmend, wild und selbstvergessen. Gewaltige Insekten, wie entsprungen aus alten Horrorfilmen, schieben sich durch die Massen, beugen sich hinab, Stieren vor dem Angriff gleich, und lassen ihre Fühler in Brand stecken, um bengalische Feuer zu versprühen. Unter ihrem Funkenflug tanzt das junge Volk zum Rhythmus dumpfer Sambatrommeln. Immer neue Feuer zischen auf. Rauch erhebt sich und zieht, gelb glühend im Widerschein der Flammen, über die Straßen. Eine fröhliche Apokalypse. Sant Sadurní d’Anoia feiert den Einzug der Reblaus, die 1887 seine Weinberge überfiel. Eine Katastrophe, aus der das Städtchen schließlich gestärkt hervorging: als Hauptstadt des Cavas, des katalanischen Sekts. Das ist ein Volksfest wert.
Bald wollen sie wieder ...