Protestbewegung in New York
Unerhörtes von der Wall Street

Von New York aus, dem Zentrum der Weltfinanzmärkte, formiert sich auch in den Vereinigten Staaten eine neue soziale Protestbewegung.
Emily Ingebretsen beteiligt sich zum ersten Mal in ihrem Leben an einer Demonstration. Die Antwort auf die Frage, warum sie an diesem Oktobertag auf die Straße geht, kommt ohne langes Nachdenken. "Ich sitze nach meinem Studium auf 100 000 Dollar Schulden und habe keine Aussicht auf einen Job", klagt die 24-Jährige, die kurz vor ihrem Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen an der renommierten New School Universität von New York steht. "Unser Traum ist ausgeträumt, bevor wir eine Chance hatten ihn zu leben." Neben ihr steht der gleichaltrige Brandon Fischer, der sich mit Emily in Brooklyn eine Wohnung teilt. Mit einem zustimmenden Nicken unterstreicht er jeden ihrer Sätze. Auch er sei über beide Ohren verschuldet, sagt Brandon Fisher. Und: "Es muss sich etwas ändern".
Die beiden haben bisher nicht auf großem Fuß gelebt. Wie die meisten Studenten in den USA mussten sie für ihre Ausbildung Geld aufnehmen. Rund 50 000 Dollar kostet ein Studium pro Jahr und am Ende türmt sich bei beiden trotz Bestnoten und Stipendien ein erklecklicher Berg an Verbindlichkeiten. Doch anders als bei den Banken, bei denen sie in der Kreide stehen und die mit ...
Die beiden haben bisher nicht auf großem Fuß gelebt. Wie die meisten Studenten in den USA mussten sie für ihre Ausbildung Geld aufnehmen. Rund 50 000 Dollar kostet ein Studium pro Jahr und am Ende türmt sich bei beiden trotz Bestnoten und Stipendien ein erklecklicher Berg an Verbindlichkeiten. Doch anders als bei den Banken, bei denen sie in der Kreide stehen und die mit ...