EHC Freiburg

Neue Saison: Eishockey-Zweitligist EHC Freiburg will eine gewichtige Rolle spielen

Eishockey-Zweitligist EHC Freiburg ist in die fünfwöchige Vorbereitung gestartet. Auf und neben dem Eis passiert viel. Splitter aus der Vorbereitungszeit des Wolfsrudels.  

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Die EHC-Spieler lauschen – ansch...8211; den Anweisungen des Trainerteams  | Foto: Achim Keller
Die EHC-Spieler lauschen – anscheinend andächtig – den Anweisungen des Trainerteams Foto: Achim Keller

Ganz oben ankommen. Das wünschen sich die meisten Sportler. Doch in der Umgebung des SC Freiburg und der südbadischen Genügsamkeit kommt es selten vor, dass Profiteams in der Breisgaumetropole laute Töne anschlagen. In dieser Region regiert eigentlich die Demut.

Insofern ist Peter Salmik ein Unikat. Der Sportchef des EHC Freiburg wird seit einem Jahr nicht müde zu betonen, dass man bei den Wölfen fortan groß denken wolle. Salmik: "Wir sagen klipp und klar: Wir wollen unter die ersten Sechs, um die direkte Qualifikation für die Playoffs zu schaffen."

Insofern hatte das Sponsoren-Event des Freiburger Eishockey-Zweitligisten auf der Dachterrasse eines großen Kaufhauses in der Freiburger Fußgängerzone vergangene Woche mächtig Symbolcharakter. Über den Dächern der Stadt hatten die Verantwortlichen ihre Unterstützer geladen. Und auf Augenhöhe mit dem Münster sprach der Verein über die Zukunft.

Neu sortierte Führung

Die Wölfe haben ihre Führung neu sortiert. Michael Müller folgt als Vorsitzender auf den verstorbenen Werner Karlin. Müller, zuvor EHC-Präsident, wird nun durch Kai Veser, Unternehmer und Stadtrat der Freien Wähler, kommissarisch vertreten. An der Ensisheimerstraße hoffen sie, dass Veser dann auf der Mitgliederversammlung im September auch offiziell gewählt wird.

Mit Blick über die Allstadt thematisierten die EHC-Chefs ihr Dauerthema: "Wir sind in einem guten Austausch mit der Stadt", so Müller und fügte hinzu, dass es am Ende darauf ankomme, welchen Teil der EHC selbst tragen müsse. Es geht um die Sanierung der Heimstätte der Wölfe, der Eishalle, ein kommunalpolitisches Dauerthema.

Zu Beginn des Jahres hatte die Stadt den Plan eines 60 Millionen-Euro-Neubaus am Messe-Gelände verworfen. Seither plant die Stadt eine Sanierung mit Neubauqualität. Experten schätzen die Kosten auf etwa 30 Millionen Euro. Ein Betrag, der dem EHC alles abverlangt. Im Schnitt haben die DEL-2-Teams einen Etat von fünf Millionen Euro. "Wir in Freiburg sind allerdings weit weg von dieser Summe", sagt Müller. Um mehr als die Hälfte, so sagen Experten.

Ein schmaler Kader

Und auch Sportchef Salmik unterstreicht das: Seit der Corona-Pandemie sind die Budgets der Konkurrenz rasant gestiegen. "Wir aber arbeiten seit vier Jahren mit dem gleichen Etat", sagt er und führt aus: "Es sind viele Spieler aus der DEL runtergekommen, das Niveau steigt von Jahr zu Jahr."

Deshalb konnten die EHC-Fans diese Woche auch beobachten, dass ein schmaler Kader der ersten Trainingseinheit auf dem Eis beiwohnte. Die Halle an der Ensisheimerstraße – so verkündete der Verein im Übrigen Mitte der Woche – heißt nun weiterhin Echte-Helden-Arena, wenn auch nicht mehr mit dem bisherigen Sponsoringpartner.

Auf dem Eis folgen die Wölfe einem neuen Plan. "Wir haben umverteilt", erklärt Salmik. Insgesamt umfasst der Kader zwei, drei Spieler weniger als in den Jahren zuvor, dadurch steht für die vorderen Positionen etwas mehr Geld zur Verfügung.

Größere und schwerere Spieler

Die Verantwortlichen haben den Fokus verschoben. "Wir sind größer und schwerer geworden", erläutert Salmik, "das wird den Stil verändern, es wird härter zugehen und auch Nickligkeiten werden dabei sein". Der Plan ist einfach: Mit Power gegen das große Geld.

Diesen Plan auf das Eis bringen soll Trainer Martin Stloukal. Der 54-jährige Tscheche hatte den EHC im Februar übernommen; in einer schwierigen Zeit, denn zuvor hatte der Verein wieder einmal kräftig am Trainerkarussell gedreht. Unter Stloukals Ägide fanden die Wölfe in die Erfolgsspur zurück. Am Ende führte er sie ins Playoff-Viertelfinale.

Fünf Wochen lang will der neue alte Chef nun sein Team formen. Zwei Eiseinheiten plus Kondition und Kraft stehen täglich auf dem Programm. Bis zum Saisonstart bestreiten seine Kufenkünstler aus dem Breisgau sechs Testspiele.

Und Stloukal lässt für den Powerplan des EHC Freiburg, bei dem Nikolas Linsenmaier seinen kanadischen Teamkollegen Shawn O’Donnell als Kapitän ablöst, nichts dem Zufall. Auch während der eisfreien Zeit überwachte er die Entwicklung des Teams – per Pulsuhr und App. Spielerisch hat der Wölfe-Trainer eine klare Vorstellung: "Wir wollen schnell nach vorne arbeiten", sagt er. Ob all diese Pläne aufgehen, wird sich von Mitte September an zeigen. Dann startet die neue Runde in der DEL2: Das erste Spiel erfolgt am 19. September in Bad Nauheim, zwei Tage später folg die erste Heimpartie gegen DEL-Absteiger Düsseldorfer EG. Die Wölfe wollen dann bereit sein.

EHC-Cheftrainer Martin Stloukal  | Foto: Achim Keller
EHC-Cheftrainer Martin Stloukal Foto: Achim Keller
Schlagworte: Kai Veser, Nikolas Linsenmaier, Shawn O'Donnell
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