Neues aus dem Land der Pinguine

Wissenschaft und Forschung zum Anfassen: 18 000 Besucher zählten die Veranstalter der Science Days im Europa-Park.  

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Zahlenwüsten und Theoriesumpf? Wissenschaft kann auch spannend und unterhaltsam sein. Dies beweisen die Science Days im Europa-Park Rust jedes Jahr aufs Neue. 18 000 Jugendliche und Erwachsene waren Ende September dabei. Darunter eine Gruppe von Zehntklässlern der Hugo-Höfer-Realschule in Breisach. Sie berichten für die JuZ von ihren außergewöhnlichen Erlebnissen.

Platzwunden, die

täuschend echt aussehen

"Sanitäter, bitte kommen!" Wie auf dem Schlachtfeld sieht es beim Stand des Schulsanitätsdienstes aus. Schüler mit Platzwunden, tiefen Einschnitten und offenen Brüchen strömen aus dem Ausgang des Standes. Der Grund: Bei der Jugend des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gibt es Erste-Hilfe-Kurse und die Wunden gleich dazu. Etwas erhöht sitzen die Maskenbildner der anderen Art. Sie verteilen alle möglichen offenen Wunden. Wer das nicht weiß, bekommt garantiert einen Schock. Diese Wunden sehen nämlich täuschend echt aus. Am Stand gibt es Informationen zu Erste-Hilfe-Kursen und eine Umfrage zum Thema Erste Hilfe an den Schulen. Hier geht es um die Ausbildung von Schulsanitätern, denen zunehmend größere Bedeutung in den Schulen zukommt.

Felix Schiller und Adrian Hauser-Augustat

Antarktis ruft

Badisch-Sibirien Die Stimme meldet sich klar und deutlich: "Hier Station Neumayer". Dabei sitzt die Gesprächspartnerin Isabell Eli rund 15 000 Kilometer vom Europa-Park entfernt in der Antarktis. Schnatter, bibber, zitter, kalt, und das auch noch im Sommer. Weit und breit nichts als Eis und Schnee. Wer sich selbst davon überzeugen wollte, konnte dies am Stand des Instituts für Physische Geografie der Universität Freiburg live miterleben: per Liveschaltung zur deutschen Forschungsstation Neumayer in der Antarktis. Wer Lust hatte, konnte der Stationsleiterin Isabell Eli auf diesem Weg Fragen stellen.

"Wie viel Uhr ist es gerade bei Ihnen?", fragte zum Beispiel Kultusminister Peter Frankenberg.

Isabell Eli: "Bei uns ist es gerade zehn nach zehn, also ist es bei euch zehn nach zwölf."

Frankenberg: "Wie viel Grad hat es gerade bei Ihnen und wie viel Grad hat es nachts?"

Eli: "Das Thermometer zeigt uns gerade minus 29,1 Grad an und heute Nacht hatten wir eine Temperatur von minus 35 Grad.

Frankenberg: "Wie lange sind Sie schon dort und wie lange werden Sie noch dort bleiben?"

Eli: Wir sind seit dem 14. September 2001 in der Antarktis und werden noch bis Februar oder März dort bleiben."

Roland Mack, Europa-Park-Chef: "Können Sie eine zunehmende Erwärmung in der Antarktis feststellen?"

Eli: Nein, bei uns wird es eher kälter und auf der antarktischen Halbinsel wird es zunehmend wärmer."

Stefan: "Machen wir Sie damit neidisch, wenn wir Ihnen erzählen, dass bei uns die Sonne scheint?"

Eli: "Anfangs dachte ich auch, mir würde etwas fehlen, aber mit der Zeit merkte ich, dass dies absolut nicht der Fall war und die Wildnis eine atemberaubende Schönheit hat. Außerdem kann ich 360 Grad um mich herum den Horizont sehen."

Stefan: "Wie warm ist es bei Ihnen in der Station?"

Eli: "Bei uns hat es 20 Grad und ich laufe mit Halbschuhen, einer Jeans und einem Fleecepullover herum."

Eli bedankt sich noch für das Gespräch, dann bricht der Kontakt ab.

Yvonne Seyfert, Carmen Eberhard und Daniela Schweizer

Im Dunkeln, barfuß

durch den Dschungel

Wir balancieren über einen Baumstamm. Piranhas schnappen nach unseren Füßen. Es ist stockdunkel. Unsere Schuhe haben wir zurückgelassen. Wir waten durch einen Sumpf, bis wir zu einer Schlucht kommen, über die eine Hängebrücke führt. Man sieht die eigene Hand vor den Augen nicht. Der Waldboden ist übersät mit Ästen und Steinen. Hinter dem Wald holt uns unser Dschungelführer mit einem Jeep ab, mit dem wir unser Abenteuer fortsetzen. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir zu einem Fluss, über den wir uns nur durch einen waghalsigen Schwung an einer Liane in Sicherheit bringen. Plötzlich wird es hell.

Wir befinden uns am Stand des Seminars für schulpraktische Ausbildung an Realschulen Freiburg. Unser Abenteuer war ein Parcours, aufgebaut aus Sportgeräten, den wir mit Augenbinden und ohne Schuhe beschreiten mussten. Ralph Merlo, der uns durch diesen "Dschungel" geführt hat, erklärt uns den Sinn des Parcours: Die Koordinationssinne würden hier auf die Probe gestellt. "Der menschliche Körper verlässt sich hauptsächlich auf den Sehsinn, um seine Umgebung wahrzunehmen. Hier benötigt man aber auch die anderen Sinne, um weiterzukommen. Sehen allein genügt hier nicht."

Felix Schiller und Winni Strehblow

Schweinischer

Schmuck und Körperkult Schwein sein ist schön - zumindest mit Piercing im Ohr! Laut Brockhaus ist Piercing "(. . .) das Durchbohren oder Durchstechen der Haut zum Anbringen von Körperschmuck (. . .)". Üblicherweise werden Piercings an Menschen zur Verschönerung angebracht. Bei den Science Days allerdings dürfen Menschen Schweineohren piercen - um zu demonstrieren, dass es beim Durchstechen von Körperteilen auf Hygiene ankommt. Evelin Keck erklärt den Schülern, was sie dabei beachten sollten. Sie ist ausgebildete Kosmetikerin, medizinische Fußpflegerin und Piercerin. Häufig würde bei Piercings unsauber gearbeitet. Entzündungen und Verwachsungen seien die Folgen. "Das wollte ich einfach besser machen!" So entschloss sie sich, ein eigenes Piercingstudio in Rust zu eröffnen. Piercings sind übrigens erschwinglicher als man denkt, sie kosten zwischen 20 und 50 Euro, je nach Körperstelle. Typische Piercingstellen sind Ohrmuschel, Augenbraue, Nase, Bauchnabel, Zunge, Brust oder auch der Intimbereich.

Evelin Keck vermeidet das Piercen von Zungen, da dies eine sehr empfindliche Stelle sei. Sie pierct grundsätzlich keine Jugendlichen unter 14 Jahren. 14-bis 18-Jährige müssen eine Einverständniserklärung und den Ausweis der Eltern, sowie einen eigenen Ausweis vorzeigen. Rechtlich kann sich jeder "Piercer" nennen, der sich mit Nadel und Schmucksortiment ausrüstet. Kein Wunder also, dass es so viele schwarze Schafe in dieser Branche gibt. Keck selbst hat eine sechsmonatige Ausbildung zur Piercerin in einer speziellen Firma absolviert, bevor sie sich selbstständig machte.

Ines Schmidt und Selina Hohwieler

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