WM-Qualifikation
"Neues Fiasko": Asllani schockt Schwedens Millionen-Sturm
Hoffenheims Fisnik Asllani schickt Schweden bei Kosovos 1:0-Sieg in eine schwere Fußball-Krise. Sein Tor könnte einem früheren Bundesliga-Profi den Job kosten.
dpa
Di, 14. Okt 2025, 10:58 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Göteborg (dpa) - Bundesliga-Angreifer Fisnik Asllani hat die schwere Krise der schwedischen Nationalelf um ihre Premier-League-Stars Alexander Isak und Viktor Gyökeres weiter verschärft. "Ich lebe nun seit 40 Jahren mit schwedischem Fußball - und wir waren niemals schlechter", sagte der führende schwedische Fußballkenner Erik Niva im WM-Quali-Podcast der Zeitung "Aftonbladet", nachdem der Hoffenheimer Asllani am Montagabend für Kosovos 1:0-Sieg in Göteborg gesorgt hatte.
Schwedens Offensive um Liverpools 145-Millionen-Einkauf Isak und Arsenals 65-Millionen-Mann Gyökeres blieb dagegen trotz 12:0 Eckbällen, deutlich mehr Ballbesitz und Torschüssen zum dritten Mal in Folge torlos. Beim "Aftonbladet" sprach man nach den vorherigen Niederlagen in der WM-Qualifikation von einem "neuen Fiasko" und einer "Nationalmannschaft im freien Fall".
Tomasson: "Das tötet uns"
In Gruppe B belegt das Team des schwer angeschlagenen Trainers Jon Dahl Tomasson mit nur einem Punkt aus vier Spielen den letzten Platz. "Das war ein schreckliches Ergebnis heute. Das tötet uns. Wir lassen einfache Tore zu und wir haben auch vergessen, wie man Tore schießt", sagte der frühere Stürmer des VfB Stuttgart. Eine gute Erklärung dafür habe er nicht. Er glaube jedoch weiterhin, dass seine Spielideen die richtigen für das Team seien.
Fans und Experten sind mehrheitlich anderer Meinung. Niemals sei man weiter von der Qualifikation für eine Endrunde entfernt gewesen, monierte Niva. Wie mehrere weitere Fußballexperten sprach er sich für den sofortigen Rücktritt von Tomasson aus.
Fans unterstellen Absicht
Manche frustrierte Fans gingen in den sozialen Medien sogar so weit, dem Dänen Absicht bei der Demontage des eigentlich mit Talent und Qualität bestückten schwedischen Teams zu unterstellen. Der 49 Jahre alte Tomasson ist der erste ausländische Nationaltrainer Schwedens seit Einführung des Postens 1962.
Das "Aftonbladet" berichtete, dass mehrere Personen im Verband (SvFF) den Trainer zeitnah freistellen wollen. SvFF-Fußballchef Kim Källström sagte nach dem Kosovo-Spiel jedoch, dass Tomasson durchaus im Amt bleiben könnte. Man müsse nun analysieren, wo man stehe. "Wir haben volles Vertrauen für unseren Nationaltrainer, bis wir es nicht mehr haben."
Torhüter Olsen will nicht mehr unter Tomasson spielen
In der Mannschaft bröckelt der Rückhalt längst. So hatte Stammtorhüter Robin Olsen schon vor zwei Wochen verkündet, nicht mehr für die Nationalelf auflaufen zu wollen - wegen Tomasson. "Jon ist ein Anführer, unter dem ich nicht arbeiten möchte", sagte er.
Hoffnung dürfte Isak & Co. momentan nur der WM-Quali-Modus geben. Als Nations-League-Gruppensieger haben die Schweden weiter die Chance auf eine Playoff-Teilnahme im Frühjahr. Voraussetzung ist, dass genug höher platzierte Gruppensieger des neuen Wettbewerbs entweder direkt für die WM qualifiziert sind oder als Zweiter bereits eines der insgesamt 16 Playoff-Tickets sicher haben.
© dpa-infocom, dpa:251014-930-159921/1