Missbrauchsskandal
Nichts sehen, nichts sagen: Die Exzesse der Jesuiten
Der Bericht zum Missbrauch bei den Jesuiten zeigt, dass der Orden die Fälle systematisch vertuscht hat - und welche Exzesse sich die Täter leisteten. Auch im Kolleg St. Blasien.
Petra Kistler
Fr, 28. Mai 2010, 10:36 Uhr
Deutschland
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
FREIBURG/MÜNCHEN. Erst war von Einzelfällen die Rede, dann meldeten sich immer mehr Opfer. Seit Donnerstag ist klar: Der Jesuitenorden hat über Jahrzehnte sexuelle und körperliche Gewalt gegen Kinder an seinen Schulen vertuscht. Pädophile und sadistische Patres wurden von den Oberen gedeckt und stillschweigend versetzt. "Man hat dafür gesorgt, dass sie verschoben wurden", sagte Ursula Raue, die Opferbeauftragte des Ordens, bei der Vorstellung ihres Berichts in München.
Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Dieses Prinzip galt viele Jahre im Orden und an den betroffenen Schulen. So wurde der Jesuitenpater und Lehrer Wolfgang S. von Berlin nach Hamburg, von Hamburg nach St. Blasien, von St. Blasien nach Mexiko und Chile versetzt, obwohl sein Hang zum ...