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Fahrradsicherheit

Offenburger Kampagne gegen "Geisterradeln" und für Abstand beim Überholen

Helmut Seller
  • Di, 10. Oktober 2023, 13:30 Uhr
    Offenburg

     

"Wir teilen uns die Straße" lautet eine Kampagne für mehr Verkehrssicherheit in Offenburg. Im Blickfeld sind Geisterradler und der Sicherheitsabstand beim Überholen.

Für mehr Sicherheit im Verkehr (v. l.)...eide Verkehrswacht Offenburg/Ortenau).  | Foto: Helmut Seller
Für mehr Sicherheit im Verkehr (v. l.) Ulrich Wieland (ADFC), Martin Maldener (Stadt Offenberg), Tobias Dohl (Polizeipräsidium Offenburg), Günter Heim und Gerd Jund (beide Verkehrswacht Offenburg/Ortenau). Foto: Helmut Seller
Das sogenannte "Geisterradeln" – Fahrradfahren gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung – ist laut Martin Maldener die Ursache für rund zehn Prozent der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung. Meist aus Eile oder Bequemlichkeit werde mal eben ein Stück auf der falschen Seite gefahren, ums sich den Umweg über die nächste Ampel zu sparen. Der Mobilitätsmanager der Stadt Offenburg appelliert an alle Radfahrenden, die damit verbundenen Unfallgefahren zu verhindern: "Ein paar Minuten länger auf dem Rad sorgen dafür, dass alle sicherer unterwegs sind – und weniger stressig ist es auch."

Um Radler zu sensibilisieren werden in den kommenden Wochen an einschlägigen Strecken in der Oststadt und im Rebland mittels Schablone Warnsignets mit dem Hinweis "Falsche Seite!" auf den Radweg gesprüht. Die Kampagne wird gemeinsam von der Stadt, dem Polizeipräsidium Offenburg, dem ADFC und der Verkehrswacht Offenburg-Ortenau getragen.

Auf Sicherheitsabstand beim Überholen von Radfahrern achten

Sie widmet sich zusätzlich auch dem Bemühen, Autofahrer den bei jeder Art der Fahrbahnnutzung gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von innerorts 1,5 Metern beim Überholen von Radfahrenden stärker ins Bewusstsein zu bringen. Laut Tobias Dohl vom Sachgebiet Verkehr des Polizeipräsidiums Offenburg gab es 2022 sechs registrierte Unfälle im Zusammenhang mit dem Überholen von Radfahrern – und davon entfielen vier auf Radler, die sich gegenseitig beim überholen verheddert hatten. Im Zusammenhang mit den ungeliebten Schutzstreifen gab es 2022 keinen einzigen Unfall.

Ähnlich sieht es in Lahr aus, wo es laut Dohl ebenfalls viele Schutzstreifen gibt. Insgesamt wurden dort im vergangenen Jahr 208 Radunfälle gezählt, davon lediglich zwei, die beim Überholen entlang von Schutzstreifen passierten. Ein wirkliches Sicherheitsproblem gibt es also nicht, wohl aber "eine gefühlte Angst" der Radler, die – wie etwa im Bereich Rammersweierstraße – dann lieber auf die für sie nicht mehr zugelassenen abgetrennten Gehwege auf der Westseite ausweichen. Um insgesamt in diesem Straßenabschnitt das Sicherheitsgefühlt zu verbessern, gilt dort seit wenigen Wochen auf einem langen Abschnitt Tempo 30. "Wir wollen, dass die Radler auf der Straßen fahren und machen es deshalb sicherer für sie", sagt Martin Maldener, der sich zudem mehr Selbstbewusst sein von den Radlern wünscht.

Ressort: Offenburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 10. Oktober 2023: PDF-Version herunterladen

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