Pater Wolfgang Götz lebt seit 27 Jahren als Eremit und Mitglied der "Schönstatt-Bewegung" in den Bergen oberhalb von Koblenz / Die Gebete gliedern seinen Tag.
Plötzlich dieses Klopfen. Da pocht jemand ans Haus. Da will jemand herein. In dieser Waldabgeschiedenheit, Weltabgeschiedenheit. Das Klopfen wird lauter, dringlicher. Aber da schickt Pater Götz schon ein begütigendes Lächeln herüber und entblößt dabei eine spektakuläre Schneidezahnlücke. Keine Bange, sagt dieses Lächeln, da ist niemand. "Da ist nur der Kleiber." Wirklich, da sitzt ein kleiner Vogel, blaue Flügel, roter Bauch, vor dem Fenster und hackt mit dem Schnabel auf das Fensterbrett.
Der Kleiber kommt oft hierher, und Pater Götz nimmt sein Klopfen manchmal gar nicht mehr wahr. Denn es gibt ja so viele Geräusche in diesem Wald. Wenn die Füchse bellen, die Wildschweine grunzen, die Rehböcke röhren und manchmal aus der Ferne die Schläge der Kirchenglocken herüberwehen. Pater Götz kennt sie alle, die Geräusche, seit 27 Jahren kennt er sie. Begleitmusik seiner Tage und besonders der Nächte. "Sympathische Geräusche", sagt er, ...