Gesundheit und Soziales

Pflegekräfte auf den Philippinen gefunden

Wenn Thomas Bouzanne, Personalchef der Stiftungsverwaltung Freiburg, erzählt, wie und wo er um Pflegekräfte wirbt, kann man nur staunen:  

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  | Foto: Daniel Schoenen
Foto: Daniel Schoenen

Die Stiftungsverwaltung schaltet Stellenanzeigen, vergibt Prämien und Benefits an ihre Mitarbeitenden für erfolgreiche Vermittlungen, bildet selbst Pflegekräfte aus und startete bereits 2017 das Programm Triple Win.

Das Projekt Triple Win wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) angeboten. Diese suchen weltweit in Ländern mit einem Überschuss an Pflegekräften nach Fachpersonal, das in Deutschland tätig sein möchte. Zum Start des Programms kamen damals zehn philippinische Altenpflegekräfte zur Heiliggeistspitalstiftung. Das Programm hat sich inzwischen etabliert, ist bei Bewohnern und Mitarbeitenden geschätzt, wird nun fortgesetzt und geht in die zweite Runde. Nächste Woche ist es wieder soweit: Die ersten fünf von zehn weiteren Pflegekräften kommen von den Philippinen.

Bewerbungsgespräche via Skype
Es handelt sich bei Triple Win um ein komplexes Projekt mit vielen Fragestellungen. In Zeiten von Corona, in denen Botschaften geschlossen sind und Quarantänebestimmungen verhängt wurden, ist alles noch komplexer. Um die Bewerberinnen kennenzulernen und auszuwählen, fanden dieses Mal etliche Bewerbungsgespräche über Skype statt. Das war aufgrund der Zeitverschiebung von sechs Stunden und der Netzqualität für alle Beteiligten sehr anspruchsvoll. Die Philippinen sind ein Inselstaat und nur selten kamen die Bewerberinnen aus der Metropolregion Manila. Die meisten wohnen in entlegeneren Gegenden. Aber die Projektpartner konnten bisher alle diese Herausforderung meistern und somit freut sich die Heiliggeistspitalstiftung auf insgesamt zehn neue philippinische Pflegekräfte. Die aus dem Projekt Triple Win bei der Heiliggeistspitalsstiftung beschäftigten Kolleginnen von 2017 haben bereits eifrig Kontakt mit ihren zukünftigen Kolleginnen geknüpft und freuen sich auf Verstärkung.

Ausbildung in der Pflege soll attraktiver werden
Seit Beginn des letzten Jahres ist es möglich, eine sogenannte generalistische Pflegeausbildung zu absolvieren. Die bisher getrennt ausgebildeten Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger und -pflegerinnen haben nun eine gemeinsame Ausbildung, zumindest in den ersten beiden Jahren. Das soll dem Beruf mehr Attraktivität verschaffen, denn mit der neuen ganzheitlichen Pflegeausbildung können Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen pflegen und sind auch für die Planung, den Prozess und die Sicherung der Qualität zuständig. Sie haben so eine größere Verantwortung und ein breiteres Spektrum an Tätigkeiten. Die generalistische Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und findet in der Berufsfachschule sowie in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern statt. Die Auszubildenden wechseln in den drei Jahren ihrer praktischen Tätigkeit den Ort und lernen in verschiedenen Einrichtungen, was im Umgang mit Menschen jeden Alters wichtig ist und können so leichter nach der Ausbildung zwischen den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen wechseln und Aufstiegsmöglichkeiten erhalten.

Zukunftsaussichten
Wer erfolgreich eine Ausbildung in der Pflege absolviert, hat eine Jobgarantie für die Zukunft und geht einer sinnstiftenden Tätigkeit nach, so Thomas Bouzanne. Vor allem die Pflegefachkräfte mit einer dreijährigen Ausbildung sind sehr begehrt auf dem Arbeitsmarkt. Bei der Heiliggeistspitalstiftung können die neuen Fachkräfte im Anschluss an die Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von monatlich rund 3000 Euro€ rechnen, die diesjährigen Lohnsteigerungen sind dabei noch nicht eingerechnet. Die Beschäftigung erfolgt im öffentlichen Dienst mit einem eigenen Haustarifvertrag, der für die Pflegefachkräfte eine Bezahlung über dem Niveau des TVÖD (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst) vorsieht. Zahlreiche freiwilligen Leistungen, sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten runden das Gesamtpaket ab. Damit die Sprachbarriere nicht zum Problem wird, kümmert sich der Arbeitgeber auch von Anfang an um Sprachkurse. Die jetzt kommenden Pflegekräfte haben natürlich den Vorteil, dass sie hier auf Menschen treffen, die diese Ausbildung schon durchlaufen haben und die ihnen bei der Eingewöhnung in Deutschland zur Seite stehen können.
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Schlagworte: Thomas Bouzanne

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