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Zischup-Interview

"Quasi unser erstes Kind"

  • Lena Jasch und Nelly Loescher, Klasse 9d, Rotteck-Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 16. Dezember 2022
    Schülertexte

Lena Jasch und Nelly Loescher haben Patricia Linder, die Frau des Besitzers von "Stefans Käsekuchen", Stefan Linder, zu einem Interview in einem Online-Meeting getroffen. .

Patricia Linder mit einem Mohn-Käsekuchen  | Foto: Privat
Patricia Linder mit einem Mohn-Käsekuchen Foto: Privat
Zischup: "Stefans Käsekuchen" hat ja eine sehr große Reichweite. Wie ist es dazu gekommen?
Linder: Die Geburtsstunde von dem Käsekuchen war 1997, als Stefan in einer Wanderhütte begann, Käsekuchen zu backen. Auf den Freiburger Marktplatz ist er dann 2002 gekommen, und als Dreierteam mit seiner Mutter haben wir gebacken und verkauft.

Zischup: War es schon immer der Traum Ihres Mannes, Käsekuchen zu backen? Und was wären Sie beide geworden, gäbe es "Stefans Käsekuchen" nicht?
Linder: Stefan würde jetzt sagen, es ist seine Berufung, Käsekuchen zu backen, sie sind quasi unser erstes Kind. Ich glaube auch, dass man in etwas nur richtig gut sein kann, wenn es einen komplett erfüllt, und das ist auch quasi unser Erfolgskonzept. Wenn es "Stefans Käsekuchen" aber nicht gäbe, würde er im kreativen Bereich bleiben, bestimmt wäre er Sänger geworden. Und ich wäre auf jeden Fall im Marketingbereich geblieben, das habe ich auch davor gemacht.

Zischup: Wie viele Angestellte sind an dem Herstellungsprozess beteiligt?
Linder: Aktuell sind es 48 Angestellte, unter denen allerdings auch viele Mini-Jobber sind, die zum Beispiel ab und zu auf Märkten verkaufen. Festangestellt sind nur 15 Personen und sechs in der Backstube, die backen jeden Tag zusammen mit meinem Mann die Kuchen. Die sind auch schon ganz lange bei uns.

Zischup: Wie funktioniert das Herstellen eines Käsekuchens?
Linder: Also die Rezeptur ist natürlich geheim (lacht). Das Wichtigste ist aber die Emotionalität, die hinter den Käsekuchen steckt. Wir achten sehr darauf, dass, auch wenn wir in einem großen Maße herstellen, trotzdem die Qualität erhalten bleibt. Der Prozess besteht dann aus ganz vielen Schritten, wie dem Herstellen der Teiglinge und dem Einfüllen der Masse. Aber ganz wichtig sind auch die Umstände, wie der Kühlraum oder mit wie viel Zeit die Käsekuchen gebacken werden.

Zischup: Inwiefern schränkt die Inflation Sie ein?
Linder: Die inflationären Preise sind schon sehr spürbar für uns. Wir wissen momentan nicht, ob wir durch den Winter weiter produzieren können. Wir arbeiten mit Gasöfen, aber auch mit Stromöfen. Bei diesen Strompreisen müssten wir daher den Preis des Kuchens wieder erhöhen. Das haben wir allerdings Anfang des Jahres schon, daher versuchen wir, es zu vermeiden. Die Logistik wird auch komplizierter, weil alles teurer wird.

Zischup: Was sind in nächster Zeit Ziele, die Sie noch erreichen möchten?
Linder: Wir möchten dem Käsekuchen gerne die Möglichkeit geben, mehr zu wachsen, allerdings in einem gesunden Tempo. Wir kriegen viele Anfragen für Partnerschaften, und wir merken, dass sich unser Kuchen über die Grenze des süddeutschen Raums bewegt, was uns total freut. Ziele sind bestimmt auch, die Produktion auszubauen und ihm eine noch größere Reichweite zu gewährleisten.

Zischup: Zuletzt kommt noch die wichtigste Frage: Was ist Ihre Lieblingskäsekuchen-Sorte?
Linder: Das ist eine schwierige Frage ... einen Top One habe ich nicht, aber zu meinen Favoriten gehören auf jeden Fall Apfel-Zimt und Rhabarber. Den Himbeerkuchen liebe ich aber auch. Es ist wirklich nicht einfach!

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Dezember 2022: PDF-Version herunterladen

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