Queen kehrt Buckingham den Rücken

Britische Monarchin will fortan nur noch auf Schloss Windsor wohnen / Alter Palast baufällig.  

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Queen Elizabeth II.   | Foto: Steve Parsons (dpa)
Queen Elizabeth II. Foto: Steve Parsons (dpa)
Schon als junge, ungekrönte Monarchin wollte Queen Elizabeth II. nicht gerne in den Buckingham-Palast ziehen. Erst eine Intervention des damaligen Premierministers Winston Churchill soll sie zum Umzug aus dem benachbarten Clarence House, der Residenz britischer Thronfolger, bewegt haben. Für die letzten Jahre ihres Lebens kehrt die 95 Jahre alte Monarchin nun einem Medienbericht zufolge dem Wohnsitz den Rücken und bleibt auf ihrem Lieblingsschloss Windsor, rund 35 Kilometer die Themse hinauf. So berichtete es die Sunday Times. Die wöchentliche Unterrichtung durch Premierminister Boris Johnson soll – wie schon in den vergangenen Monaten – weiterhin per Telefon stattfinden.

Der Buckingham-Palast kommentierte die Nachricht offiziell nicht. Hinter vorgehaltener Hand hieß es aber, man müsse bedenken, dass im Londoner Palast umfangreiche Renovierungsarbeiten notwendig seien, die noch fünf Jahre dauern sollten. Der Palast gilt schon lange als baufällig – vom Dach bis zur Elektro- und Wasserinstallation. Dennoch werde der Bau in der britischen Hauptstadt weiterhin das Zentrum der Monarchie bleiben. Will heißen: Prinz Charles braucht gar nicht darüber nachzudenken, als König nach dem Tod seiner Mutter nicht in den Palast ziehen zu wollen.

Die Queen hatte ihr Londoner Domizil allerdings schon seit längerer Zeit nicht mehr voll genutzt. Seit rund 15 Jahren war sie öfter in Windsor als in London, kam nur für ein paar Tage die Woche in die Hauptstadt, um Termine wahrzunehmen. Seit zwei Jahren wohnt sie praktisch ausschließlich in Windsor, verbrachte dort auch das Weihnachtsfest, das die Royals traditionell eigentlich im ostenglischen Sandringham verbringen. Schon lange soll das Staatsoberhaupt keine Freundin des Londoner Stadtlebens sein und die ländliche Idylle vorziehen.

Auf Windsor hatte die Königin die Corona-Lockdowns verbracht und sich dort zum Schutz vor der Pandemie zurückgezogen. Dennoch steckte sie sich erst vor kurzem genauso wie Thronfolger Charles und seine Frau Camilla mit dem Virus an. Im April 2021 war ihr Ehemann Prinz Philip auf Schloss Windsor gestorben – an seinen letzten Tagen soll er noch den Sonnenschein in den Gärten des fast 1000 Jahre alten Schlosses genossen haben, wie britische Zeitungen schreiben.

Für die Queen galt Windsor immer als das Lieblingsschloss. Dort stehen ihre Ponys im Stall, bis vor kurzem wagte sie auch noch den einen oder anderen Ausritt. Auf der königlichen Rennbahn gilt sie als Dauergast. Dazu kommen familiäre Bande: Die Söhne Edward und Andrew leben nicht weit entfernt. Auch die Erinnerungen an gemeinsame Tage mit Philip könnte einen Ausschlag gegeben haben.
Schlagworte: Prinz Philip, Prinz Charles, Boris Johnson
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