Betrugsmasche

Quishing: Aktuell gibt es in Südbaden viele Fälle von Betrug mit QR-Codes

In Südbaden nutzen Betrüger verstärkt manipulierte QR-Codes, um an persönliche Daten zu gelangen. Aktuell geht es um Verkaufsplattformen, aber auch Parkscheinautomaten waren betroffen. Die Polizei rät zur Vorsicht.  

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Auch bei QR-Codes an Parkautomaten ist Vorsicht geboten.  | Foto: Helmut Seller
Auch bei QR-Codes an Parkautomaten ist Vorsicht geboten. Foto: Helmut Seller

Ob bei der Speisekarte im Restaurant, zur Erklärung von Exponaten in Museen oder wo immer man schnell auf eine Webseite gelangen will: QR-Codes, die mit dem Smartphone gescannt werden können, gehören für viele Menschen zum digitalen Alltag. Ebenfalls zum digitalen Alltag aber gehört, dass Betrüger sich Sicherheitslücken zunutze machen. Bei QR-Codes ist das in Südbaden aktuell verstärkt der Fall: Seit vergangenen Samstag gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg mehr als ein Dutzend solcher Betrugsfälle, davon sechs in Freiburg. Betroffene meldeten sich aber auch in Waldshut-Tiengen, Emmendingen, Müllheim, Lörrach, Bad Säckingen, Rheinfelden und Waldkirch.

Unterwegs seien die Betrüger in Südbaden derzeit auf verschiedenen Verkaufsplattformen, etwa für Kleinanzeigen, sagt Polizeisprecher Johannes Saiger. Dort träten sie etwa als Verkäufer auf. "Quishing" nennt man die Betrugsmasche: "Die Täter nutzen manipulierte QR-Codes, um an sensible persönliche Daten zu gelangen", warnt die Polizei. Während Anti-Viren-Programme bei einer E-Mail verdächtige Anhänge erkennen können, werden QR-Codes von den Geräten nur als Bild erkannt – und gelten als harmlos. Nutzer können so auf gefälschte Webseiten weitergeleitet werden, die echten Internetseiten täuschend ähnlich sehen. Dort sollen sie dann entweder vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Bankdaten eingeben oder Programme herunterladen, die Schadsoftware enthalten.

Betrüger sind auch an Freiburger Parkautomaten unterwegs

Andere bekannte Formen des Online-Betrugs mit QR-Codes sind etwa E-Mails, die zum Beispiel auf ein angebliches Sicherheitsproblem hinweisen, bei dem die Nutzer aktiv werden müssten. Bekannt ist auch eine Briefpost-Variante: In Briefen wird etwa behauptet, aufgrund von EU-Vorschriften müsse eine Bank die Identität ihrer Kunden regelmäßig überprüfen. Um dies so einfach wie möglich zu gestalten, soll man den auf dem Anschreiben abgebildeten QR-Code einscannen.

Während Betrüger, die im digitalen Handel manipulierte QR-Codes platzieren, auch aus dem Ausland agieren können, sind die Betreiber einer anderen Masche in jedem Fall vor Ort: Im vergangenen November tauchten an Parkscheinautomaten im Stadtgebiet Freiburg Aufkleber mit gefälschten QR-Codes auf, mit denen die originalen Informationen überklebt wurden. Die Aufkleber enthielten missbräuchlich verwendete Logos bekannter Bezahldienste. Auch hier ging es darum, Bankdaten abzuschöpfen.

Wer hinter den aktuellen Fällen in Südbaden steckt, ist laut Polizeisprecher Saiger bislang unklar. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Die Summen, um die Betrogene geprellt wurden, seien sehr unterschiedlich. Es gehe aber "bis in den vierstelligen Bereich".

Wie erkennt man "Quishing"-Versuche?

Die Polizei rät, beim Scannen von QR-Codes stets besondere Vorsicht walten zu lassen und gibt folgende Tipps: QR-Codes sollten geprüft werden, ob sie Teil einer offiziellen Beschilderung oder ein nachträglich angebrachter Aufkleber sind. Bei der Anzeige eines Kurzlinks nach dem Scannen solle dieser genau geprüft werden. Es sei ratsam, direkte Apps zu nutzen und im Zweifel auf das Scannen zu verzichten. Vor dem Online-Verkauf solle man sich informieren, wie Zahlungsdienste konkret funktionieren.

Schlagworte: Polizeisprecher Saiger, Johannes Saiger

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