Formel 1
Ralf Schumachers Gefühl und Ecclestones Tipp vor WM-Finale
Wer gewinnt die Fahrer-WM? Ralf Schumacher, ehemaliger Formel-1-Pilot und Sky-Experte, hat einen Wunsch-Champion. Sein Gefühl sagt etwas anderes. Und auf wen tippt Bernie Ecclestone?
dpa
Do, 4. Dez 2025, 8:45 Uhr
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Abi Dhabi (dpa) - Ralf Schumacher würde ein WM-Triumph von Lando Norris persönlich freuen - seine innere Stimme prophezeit vor dem finalen Drama-Dreikampf der Formel 1 an diesem Wochenende aber etwas anderes. "Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich die McLaren in die Quere kommen und Max Weltmeister wird. Ich weiß auch nicht warum", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot und Sky-Experte in einer Presserunde des Senders.
"Obwohl ich persönlich wirklich gerne Lando als Weltmeister hätte", ergänzte der 50-Jährige. Norris, der immer wieder offen und öffentlich auch über seine Zweifel und mentalen Kämpfe spricht, würde noch mal ein anderes Publikum ansprechen. "Er ist eine interessante Persönlichkeit", betonte Ralf Schumacher.
Ecclestone setzt nicht auf Landsmann Norris
"Lando ist gut, ein wirklich guter Fahrer, aber er ist zu selbstbewusst, zu übermütig", sagte allerdings der ehemalige jahrzehntelange Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone der britischen "Daily Mail". Norris werde in entscheidenden Momenten nervös und könne unter Druck nicht so abliefern wie Verstappen.
"Ich glaube immer noch, dass Max es schaffen wird. Er hat es verdient", befand der mittlerweile 95 Jahre alte Ecclestone daher. Er glaube, dass Verstappen der Beste sei, den er je gesehen habe: "Du kannst nie gegen Max wetten."
Von 104 Punkten Rückstand zur Titelchance
Norris geht auch mit den besten Chancen beim Großen Preis von Abu Dhabi an diesem Sonntag (14.00 Uhr MEZ/Sky) an den Start. Platz eins, zwei oder drei und der 26 Jahre alte Brite wird erstmals Fahrer-Champion und zudem die Ära von Max Verstappen beenden. Der 28 Jahre alte Red-Bull-Pilot lag wiederum Ende August schon satte 104 Punkte hinter Platz eins, damals noch gehalten von Norris' McLaren-Teamkollege Oscar Piastri.
Der 24 Jahre alte Australier ist mittlerweile auf den dritten Gesamtrang abgerutscht, 16 Punkte beträgt sein Rückstand auf Norris. Alle drei gewannen von den insgesamt 23 Rennen jeweils sieben.
Die Ausgangslage ist also hochbrisant, dafür sorgte McLaren vor allem auch selbst: Nach dem Rennen in Las Vegas wurden beide Fahrer disqualifiziert, Norris und Piastri konnten nichts dafür, ein technischer Regelverstoß war schuld. Am vergangenen Sonntag in Katar verbockte die Teamleitung die Taktik, ließ beide auf der Strecke, während alle anderen die Reifen während einer Safety-Car-Phase wechsel ließen. Der von der Pole gestartete Piastri wurde Zweiter, Norris verpasste als Vierter sogar das Podest. Der Sieger hieß wie schon in Las Vegas: Verstappen.
Ralf Schumacher: McLaren braucht klare Stallorder
Nicht zu vergessen die teaminternen und nach der Farbe der Wagen-Lackierung benannten Papaya-Regeln: Die Entscheidung soll auf der Strecke fallen, keiner der beiden Fahrer bevorzugt werden.
"Wenn McLaren es nicht hinbekommt, im letzten Rennen endlich eine klare Stallorder zu machen, vorzugsweise nach dem Qualifying, dann befürchte ich fast, dass sich beide irgendwie auf der Strecke treffen und Max noch Weltmeister wird, weil beide McLaren ausfallen", bekräftigte Ralf Schumacher. Als Rennfahrer sei es das Schlimmste, wenn der eigene Teamkollege Weltmeister werde.
© dpa-infocom, dpa:251204-930-377593/2