Krankenpfleger liegen vorn
Ranking: Das sind die angesehensten Berufe
Alle lieben Feuerwehrleute und Krankenschwestern. Verlierer sind Manager und Banker. Der deutsche Beamte kommt hingegen in der Gunst der Bürger viel besser weg als sein Ruf.
dpa
Mo, 9. Nov 2015, 20:04 Uhr
Kollektive
Thema: Stellen-Spezial 2015
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Nach der aus dem Spätsommer 2014 stammenden Umfrage werden die Beamten von mehr als zwei Drittel der 2000 Befragten als pflichtbewusst, zuverlässig, kompetent, unbestechlich und hilfsbereit eingeschätzt. 45 Prozent der Bevölkerung klagen jedoch bisweilen über Sturheit und mangelnde Flexibilität der Staatsdiener.
Deutlich zugelegt hat auch nach der seit 2007 jährlich durchgeführten Umfrage die Wertschätzung des öffentlichen Dienstes insgesamt. Dies gilt für seine Beamten wie für die Angestellten. Rund 85 Prozent meinen, dass sie mit ihren Anliegen in den Behörden freundlich behandelt werden. Ein gleich großer Teil hält "eine starke öffentliche Verwaltung für unerlässlich". 67 Prozent der Befragten gaben an, ihre Anliegen seien sofort bearbeitet worden, 31 Prozent mussten hingegen längere Zeit warten.
DBB-Chef Klaus Dauderstädt warnte bei der Präsentation der Studie vor weiterem Personalabbau. "Die Bürger wollen eine leistungsstarke Verwaltung." Damit auch in Zukunft qualifizierte Mitarbeiter gewonnen werden könnten, müssten auch die Arbeitsplätze attraktiv bleiben.
Nur noch ein geringer Anteil (12 Prozent) setzt das Heil auf die weitere Privatisierung von öffentlichen Dienstleistungen. Die meisten Befragten glauben, dass dann unter dem Strich vieles eher schlechter als besser und häufig auch teurer wird. Das gilt besonders für Wohnungen im kommunalen Eigentum, für die Bahn wie für die Briefzustellung, insbesondere aber auch für die Energieversorgung.
79 Prozent der Bürger lehnt dagegen eine Zurückhaltung der Beschäftigten bei Lohnforderungen ab. Dabei sparen die Befragten auch den öffentlichen Dienst ausdrücklich nicht aus. Jeder Zweite glaubt gar, dass dort die Gehälter im Vergleich zur Wirtschaft in den vergangenen Jahren zu niedrig gestiegen seien.
Die baden-württembergische Landesregierung weitet die Zahl der Studienplätze in den Bereichen Pflege, Physiotherapie und Hebammenwesen massiv aus. Im laufenden Wintersemester wie auch im folgenden Wintersemester sollen insgesamt bis zu 570 zusätzliche Studienanfängerplätze eingerichtet werden. Das entspricht dem Bericht zufolge in etwa einer Verdoppelung der vorhandenen Kapazitäten.
Bei den Pflegeberufen sei mittelfristig eine Akademikerquote von bis zu 20 Prozent das Ziel, sagte die Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag, Bärbl Mielich (Grüne). Derzeit liegt die Quote laut einem Bericht der Südwestpresse nur bei etwa drei Prozent.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die Mitte August beschlossene zweite Stufe der Pflegereform als Fortsetzung eines Kraftakts für eine bessere Pflege bezeichnet. "Die Reform nutzt allen – den Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und unseren Pflegekräften", sagte Gröhe. Es gehe darum, dass "besser und genauer abgebildet wird, was die einzelnen Pflegebedürftigen brauchen". Die Unterstützung starte deutlich früher als bisher, zum Beispiel, wenn eine Dusche altersgerecht umgebaut werden müsse oder Hilfe im Haushalt nötig sei.
Ab 2017 sollen die drei bisherigen Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt werden. Gröhe sagte, die Betroffenen erhielten weiterhin mindestens das, was sie bisher bekämen. "Viele werden mehr erhalten", betonte er. Ab 2017 stünden insgesamt jährlich fünf Milliarden Euro zusätzlich für die Pflege zu Verfügung.
Mit Blick auf den steigenden Bedarf an Pflegekräften sagte Gröhe: "Gute Pflege braucht ausreichend Fachkräfte." Es hätten noch nie so viele Menschen eine Ausbildung zur Altenpflege begonnen wie im vergangenen Jahr. Ziel sei es, dass sie lange in ihrem Beruf arbeiteten, was durch einen besseren Personalschlüssel und den Abbau von Bürokratie erreicht werden könne. Gröhe verwies darauf, dass die Arbeit an dem Gesetzentwurf zur Modernisierung der Pflegeausbildung bald abgeschlossen sei.
Immer mehr Jugendliche machen eine Ausbildung zum Altenpfleger. Das geht aus einer neuen Publikation des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor. Im Schuljahr 2013/2014 gab es 62 355 Schüler, die sich auf eine Tätigkeit in der Altenpflege vorbereiten. Zum Vergleich: Das Jahr zuvor waren es 59365, ein Schuljahr davor 55 966. Die meisten angehendem Altenpfleger sind weiblich: Im Schuljahr 2013/2014 lag der Anteil bei 78 Prozent. Altenpfleger ist eine dreijährige, schulische Ausbildung, die Jugendliche an Berufsfachschulen machen. Bewerber brauchen in der Regel einen mittleren Schulabschluss.
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