Generationenwechsel im "Schwanen"
N ach 45 Jahren übertrugen Hans (70) und Carmen Ritter (64) das traditionsreiche Hotel-Restaurant Schwanen in Weil am Rhein zum 1. Oktober an die nächste Generation. Stephan Ritter (34) und Kastriot Tolaj (35) setzen auf Qualität und Tradition. .
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Basis bleibe die frische, saisonale badische Küche, erklärt Stephan Ritter. Dabei ist er aber offen für kulinarische Einflüsse aus aller Welt und reichert seine Rezepte immer wieder mit Elementen der mediterranen oder orientalischen Küche an.
Während Stephan Ritter für die kulinarische Handschrift des "Schwanen" verantwortlich ist, übernimmt sein Kompagnon Kastriot Tolaj, genannt "Loti", die Rolle des Gastgebers und Hotelmanagers. Auch er bringt jede Menge Gastro-Erfahrung mit. In Basel erwarb er das schweizerische Wirtepatent und war dort dann zehn Jahre lang in den Bars und Restaurants der Rhyschänzli-Gruppe sowie im Arthouse Hotel in leitender Funktion tätig. In der Weiler Innenstadt betreibt Tolaj außerdem das als Treffpunkt beliebte "Café Loti". Stephan Ritter und Kastriot Tolaj kennen sich seit Kindertagen. "Wir sind nicht nur geschäftlich auf einer Wellenlänge, sondern auch privat befreundet", sagt Tolaj. Jeden Tag setze man sich zusammen und bespreche, wo man sich verbessern könnte. Alle strategischen Entscheidungen treffe man gemeinsam.
Hans und Carmen Ritter, Gastronomen mit Leib und Seele, freuen sich über die gelungene Nachfolgeregelung und wollen sich nach 45 Jahren nun aus dem operativen Geschäft zurückziehen. "Wenn viel los ist und wir gebraucht werden, sind wir aber zur Stelle", versichern sie.
Seit 1916, als Hans Ritters Großvater Ernst Ritter den Schwanen erwarb, befindet sich das Anwesen im Herzen Altweils in Familienbesitz. Die gastronomische Tradition reicht bis 1739 zurück, als der Schwanen die erste Konzession für eine offizielle Gastwirtschaft in der Stadt erhielt. Bis dahin hatte es in Weil am Rhein nur Stubenwirtschaften gegeben.
Anknüpfend an seinen Vater Hans Ritter senior, hat Hans Ritter gemeinsam mit seiner Frau den Betrieb stetig weiterentwickelt. Zwei Gästehäuser wurden errichtet, das Dachgeschoss wurde ausgebaut, die Küche komplett modernisiert. Heute bietet das Restaurant mehr als 70 Sitzplätze im Inneren und weitere im malerischen Biergarten; in der urigen Ernst-Ritter-Stube stehen weitere 30 und im Engelisaal nochmals bis zu 80 zur Verfügung. Dieser ist mit seinen 1200 Engelsfiguren eine einzigartige Location, die unter anderem von der Weiler Narrenzunft genutzt wird, die dort den Oberen alljährlich bei der von den Ritters spendierten "Rotssuppe" die Leviten liest.
"In den Eventbereich wollen wir noch stärker einsteigen", sagt Stephan Ritter. Denn Stube und Saal böten sich für private Feste, Weihnachtsfeiern, Geschäftstreffen, Vereinsversammlungen und viele Anlässe mehr geradezu an.
Das Hotel des Schwanen bietet, wie die Küche, gehobenen Standard in 26 Doppelzimmern unterschiedlicher Größe. Durchreisende, Kurzurlauber, Geschäftsleute und vor allem Kulturfreunde buchen sich hier gerne ein. Denn von hier aus lässt es sich mit Bus, Zug oder Tram bequem in die Kunst- und Kulturszene Basels und des Dreiländerecks eintauchen. Der Weiler Vitra-Campus und die Fondation Beyeler in Riehen sind sogar fußläufig zu erreichen. Es steht aber auch ein großer eigener Parkplatz zur Verfügung - im dicht bebauten Altweil eine Seltenheit.
Selbstverständlich bleibe man auch Einkehrort für alle einheimischen Genießer, so die beiden Geschäftsführer, die sich ein motiviertes, junges Team aus rund 20 Mitarbeitenden aufgebaut haben. Auch Kochlehrlinge sowie Azubis im Hotel- und Restaurantfach gehören dazu. "Mit unserem Personal sind wir richtig glücklich", sagt Stephan Ritter, der sich ein weiteres Wachstum mit Augenmaß vorstellen kann. "Wir wollen uns in allen Bereichen weiterentwickeln und mit der Zeit gehen", ergänzt Kastriot Tolaj. Ein kompromissloser Fokus auf Qualität und die Verwurzelung vor Ort setzen dabei die Leitplanken.