Drei Denzlinger Jungs mit Körperbeherrschung

"Runterspringen kann man überall"

Der Denzlinger Kai Ringwald(20) sowie sein Bruder Tim (18) und Cousin Christian Nübling (17) faszinieren mit Sprüngen und Saltos über Geländer. Sie sind Parkour-Läufer.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Gewagte Sprünge Foto: Redaktion Breisgau

DENZLINGEN. Kai steht auf der roten Stange des Klettergerüsts und fixiert die gegenüber hängende Leiter. Er geht in die Knie, die Muskeln sind angespannt. Er setzt zum Sprung an. Punktgenau landet er auf den Leitersprossen und binnen weniger Sekunden steht er auf den oberen hölzernen Querstreben des Gerüsts und grinst. Der Denzlinger Kai Ringwald(20) sowie sein Bruder Tim (18) und Cousin Christian Nübling (17) faszinieren mit Sprüngen und Saltos über Geländer. Sie sind Parkour-Läufer.

Die aus Frankreich stammende Fortbewegungsart hat die Drei schon lange fasziniert. Durch Videos haben sie erste Eindrücke davon bekommen. Ziel ist es, mit dem eigenen Körper so effizient wie möglich von A nach B zu kommen. Von einem Freund hatten sie erfahren, dass es in Freiburg ein Parkour-Training gibt; drei Jahre später sind sie weiterhin dabei und trainieren selbständig bei der Denzlinger Grundschule. Ihre Videos laden sie im Internet hoch.

"Tomaten sind gar nicht blau" stand auf dem Plakat, das zum Beginn ihrer Youtube-Gruppe werden sollte. "Wir fanden das ganz witzig", erinnert sich Kai, "und haben beschlossen, unsere Gruppe so zu nennen". Ähnliche Namen waren schon vergeben, aus diesem Grund entschieden sich die Denzlinger für "Dance Tomatos", da dieser als einziger möglich war. Zufälligerweise zählt Tanzen auch zu ihren Hobbys und der Name sei so gar nicht so schlecht gewesen.

Tanzvideos und das C-Walk-Training von Kais Bruder Tim zählten zu ihren ersten Online Auftritten. Der US-amerikanische Tanzstil wurde in den 80er Jahren in Los Angeles geboren und galt anfangs als symbolischer Ritual-Tanz von Banden in den USA. Der C-Walk ist charakterisiert durch vier verschiedene Stilarten, die der frischgebackene Abiturient in den Videos präsentiert. Zu ihren Vorbilder in der Parkour-Szene zählen Damien Walters, Tim Schieff und die britische Gruppe "Storm".

Christian, der Cousin der beiden Brüder, balanciert auf dem eisernen Geländer neben der Schule. "Runterspringen kann man überall", erklärt er und setzt zum Sprung an. Der beste Untergrund, um Verletzungen zu vermeiden, seien Holzschnipsel oder federnder Gummiboden auf Spielplätzen. Das Training fängt "immer erst am Boden an".Während Christian weiter balanciert, probiert sich Kai am Handstand an der drei Zentimeter dünnen Stange. Die Bauarbeiter von nebenan riskieren einen kurzen Blick.

Technik und Timing sind die Grundlagen für diesen Sport. "Anfangs hatten wir schon eine Hemmschwelle, die baut sich aber mit der Zeit ab. Saltos haben wir im Schwimmbad trainiert". Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Tim fügt hinzu: "Man muss mit der Mauer spielen, wie hoch sie ist – und sich absolut sicher sein, bevor man einen Trick ausprobiert". Verletzungen gab es bisher keine, dass kennen sie eher von ihrer Paradedisziplin Karate. Kai wurde letztes Jahr Kata-Landesmeister in der U-21. Kata ist eine Form des Karate, bei der gegen imaginäre Gegner gekämpft wird. Seit 13 Jahren sind Tim und er erfolgreich in der Shinbu-Kai-Karateschule in Ettenheim. Tim ist Vizemeister in der U-18 im vergangenen Jahr geworden. Christian trainiert seit drei Jahren.

Durch die japanische Kampfsportart ist Körperbeherrschung seit dem Kindesalter ein Teil von ihnen und das bringen sie auch anderen bei. Einmal im Monat findet der Mitternachtssport der Denzlinger Jugendpflege statt, bei der sie aktiv mitarbeiten. Allgemein sind die Rückmeldungen zu ihrem Sport durchweg positiv und "viele Leute finden das echt cool, auch der Pfarrer von der Jakobuskirche". Legal wird auf öffentlichen Plätzen wie dem Pausenhof trainiert und sonst "fragen wir die Leute freundlich", erklärt Christian. Aus diesem Grund ist auch damals ihre Youtube-Gruppe entstanden, um Rückmeldungen von anderen zu bekommen. Jeder kann mittrainieren, egal ob Junge oder Mädchen und soll sich über den Youtube Kanal melden.

Am eisernen Geländer der Denzlinger Grundschule geht das Training weiter und die Hobby-Parkour-Läufer springen und schlüpfen zwischen den Stangen hindurch. "Wir steigern uns langsam und es macht Spaß, neue Stunts zu probieren".

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel