Schluss mit der Perfektion
In unserer Gesellschaft werden immer öfter Menschen wegen ihrer Figur angefeindet.
Alrun Freytag, Klasse 9a, Marie-Curie-Gymnasium (Kirchzarten)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Schön, schlank, perfekt. Die Ansprüche an unser Aussehen steigen stetig. Und sind darum für die allermeisten Menschen nicht zu erreichen. Nicht weil sie hässlich sind, sondern weil die Standards total überzogen sind.
Solche Gedanken machen einen nicht nur noch müder, sondern vielleicht auch traurig oder ängstlich. Viele, sowohl Männer als auch Frauen, können sich mit solchen Situationen identifizieren, in denen man sich vergleicht, anzweifelt oder sogar schämt. Und all das bezieht sich auf nichts Geringeres als die Apparatur, die Tag für Tag viel für uns leistet: unseren Körper. Dem Ganzen hat man sogar einen Namen gegeben: Body Shaming. Das Phänomen ist schon sehr lange Teil unserer Gesellschaft. "Body" heißt übersetzt Körper, "Shaming" heißt beschämen und erniedrigen. Body Shaming ist aber mehr als das Runtermachen seines eigenen Körpers, es bedeutet, dass Menschen aufgrund ihres Äußeren diskriminiert, gedemütigt oder gemobbt werden. Vor allem in den sozialen Medien. Häufig liest man im Internet Kommentare wie: "Dass du dich traust, einen Bikini zu tragen", "Du siehst aus wie ein Strich in der Landschaft" oder "So fett zu sein ist doch eklig". Manchen werden solche Aussagen sogar direkt ins Gesicht gesagt.
Doch wie kann eine solche negativ urteilende Gesellschaft überhaupt entstehen? Schon seit vielen Jahren begegnen einem immer wieder gewisse Schönheitsideale. Diese werden vor allem in Zeitschriften, im Fernsehen oder aber auch in den sozialen Medien wie Instagram verbreitet. Ständig stößt man auf den Begriff "Diät" oder sieht Bilder von perfekt aussehenden Promis, die sich glücklich und selbstbewusst am Strand präsentieren. Das beeinflusst die Denkweise der Menschen: Je öfter man etwas sieht, desto normaler wird es. Das ständige Gefühl, besser, schöner oder perfekt sein zu müssen, es aber nicht zu schaffen, senkt das Selbstbewusstsein enorm. Die entstandene Negativität lässt man schließlich an sich selbst oder an anderen aus, in der Hoffnung, sich besser zu fühlen.
Body Shaming kann aber schlimme Folgen haben: Das Selbstvertrauen der Betroffenen sinkt und es entwickeln sich vielleicht sogar Depressionen oder verschiedene Formen von Essstörungen. All das kann jeden betreffen, denn ist überhaupt irgendjemand wirklich "perfekt"? So schwer es auch ist, in unserer Gesellschaft müssen wir lernen, uns nicht nur über Äußerlichkeiten zu definieren. Bewegungen wie "Body Positivity" unterstützen das. Trotzdem ist es wichtig, erstmal bei sich selbst anzufangen und Toleranz und Akzeptanz sich und anderen gegenüber aufzubauen.
Hinter dieser Fassade, die ich sehen kann, steckt so viel mehr. Der Körper ist nicht bloß ein Imageträger, sondern leistet tagtäglich erstaunliche Dinge und unterstützt uns mit all seinen Funktionen. Egal wie er aussieht.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.