Fragen und Antworten

Schnell- und Selbsttests sollen die dritte Welle brechen

Seit dieser Woche können sich alle Bürgerinnen und Bürgern einmal pro Woche kostenlos testen lassen, auch Selbsttests sind im Handel erhältlich. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu im Überblick.  

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Für die meisten Selbsttests ist ein Abstrich im vorderen Nasenbereich nötig. Foto: Zacharie Scheurer (dpa)
Wie kann man sich testen lassen?
Die sogenannte Bürgertestung sieht vor, dass sich jeder Bürger, der keine Symptome aufweist, einmal pro Woche kostenlos per Schnelltest auf das Coronavirus testen lassen kann. Die Kosten übernimmt der Bund. Die Infrastruktur stellen die Länder zur Verfügung, zum Beispiel in Testzentren, Apotheken oder Arztpraxen, wo die Tests von geschultem Personal vorgenommen werden. Am Montag war das allerdings noch nicht überall möglich.

Wie sieht es mit Selbsttests aus?
Selbsttests waren am Wochenende bereits bei Aldi und Lidl erhältlich. Sie sollen im Laufe der Woche auch in einigen Drogerien und Supermärkten zu kaufen sein. Alle der sieben Tests haben die notwendige Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Notwendig ist entweder ein Nasenabstrich oder ein Testsekret, das über die Spucke gewonnen wird. Die Ergebnisse liegen nach 15 bis 30 Minuten vor.

Was ist beim Nasenabstrich
zu beachten?

Der Tupfer sollte ganz langsam und gerade in die Nase eingeführt werden, rät der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg – und zwar flach in Richtung des Gehörgangbodens. "Keinesfalls am Nasenrücken in Richtung Stirn schieben", warnt der Mediziner. Je nach Test und dessen Anleitung soll der Tupfer unterschiedlich tief in die Nase hinein. Doch wenn man einen Widerstand spürt oder es schmerzt, sollte man nicht weiter drücken und stattdessen lieber das andere Nasenloch ausprobieren, rät Junge-Hülsing.

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Was ist neben dem Abstrich noch heikel?
Eigentlich gibt es bei den Selbsttests sonst keine großen Stolperfallen. Folgt man der Anleitung Schritt für Schritt, sollte es keine Probleme geben. Saubere Hände und eine saubere Oberfläche für das Testmaterial sind wichtig, um die Proben nicht zu verunreinigen. Ansonsten lauert großes Fehlverhaltenspotenzial nur noch im Anschluss, sobald die Testkassette das Ergebnis anzeigt.

Was bedeutet ein negatives Testergebnis?
Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist auf seiner Homepage darauf hin, die richtigen Schlussfolgerungen aus den Testergebnissen zu ziehen. Denn ein negativer Antigentest schließt eine Infektion mit Sars-CoV-2 nicht zu hundert Prozent aus. Es bedeutet lediglich, dass es zum Testzeitpunkt weniger wahrscheinlich ist, für andere Menschen ansteckend zu sein.

Die Aussagekraft der Testergebnisse ist außerdem zeitlich begrenzt. Es ist durchaus möglich, dass eine infizierte Person zunächst ein negatives Testergebnis erhält, aber am nächsten Tag positiv getestet wird. Weil erst dann die Viruslast im Nasen-Rachenraum entsprechend groß ist. Das RKI betont daher ausdrücklich, sich aufgrund eines negativen Testergebnisses nicht in falscher Sicherheit zu wiegen. Daher sollte auch im Falle eines Negativtests nicht auf die üblichen Schutzmaßnahmen verzichtet werden. Es gelten auch weiterhin die AHA+L-Regeln – also Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen und in Innenräumen regelmäßig lüften.

Treten trotz negativem Testergebnis Krankheitssymptome auf, die zu Covid-19 passen, sollte umgehend ein Arzt oder ein Testzentrum kontaktiert werden.



Was tun, wenn man positiv getestet wird?
Auch ein positives Ergebnis mittels Schnell- oder Selbsttest stellt zunächst nur einen Verdacht dar. Ein sicheren Nachweis kann nur ein PCR-Test erbringen. Deshalb ist es dringend erforderlich, dass Betroffene sich telefonisch mit ihrem Hausarzt oder einem Testzentrum in Verbindung setzen. Das RKI appelliert dabei an die Eigenverantwortung der Menschen. Es sei erforderlich, dass sich positiv Getestete absondern und Kontakte konsequent reduzieren.

Können Schnell- und Selbsttests die dritte Welle brechen?
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach geht davon aus, dass man mit entsprechenden Stückzahlen Schulen und Betriebe sicherer machen und den R-Wert senken kann – also die Zahl der Menschen, die eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Zu diesem Ergebnis gelangt auch eine Studie der Technischen Universität Berlin. Die Autoren schreiben, der flächendeckende Einsatz von Schnelltests bewirke eine erhebliche Reduktion der Reproduktionszahl, wenn etwa alle Personen, die "Freizeit-, Bildungs- oder Arbeitsaktivitäten durchführten", zweimal pro Woche getestet würden.



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