Dänemark

Schwitzen beim Weltkongress der Weihnachtsmänner

In Kopenhagen treffen sich Weihnachtsmänner und -frauen bei warmen Temperaturen. Auch den Klimawandel debattieren sie .  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Ein kleines Eis zur Abkühlung: Weihnachtsfrau füttert Weihnachtsmann.   | Foto: PRIVAT
Ein kleines Eis zur Abkühlung: Weihnachtsfrau füttert Weihnachtsmann. Foto: PRIVAT
Nach dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Helsinki richten sich die Augen der Welt auf eine weitere nordische Metropole. Kopenhagen beherbergt seit Montag den auf vier Tage angelegten "Weltkongress der Weihnachtsmänner".

Über 130 Weihnachtsmänner und Weihnachtsfrauen sind teils schon am Sonntag in voller Dienstmontur aus über 15 verschiedenen Nationen eingeflogen worden. Zum Auftakt stattete die rotweiße Truppe traditionsgemäß der kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen in der Bucht von Kopenhagen einen Besuch ab. Danach folgte, streng nach Schema, die Weihnachtsmännerparade vom Königinnenschloss Amalienborg aus durch die Stadt. Die hochsommerlichen Temperaturen sorgten bei den Gipfelteilnehmern für einigen Schweiß unter Mützen, filzigen Winterkutten und Vollbärten. Am heutigen Dienstag, dem 24. Juli, werden die Weihnachtsmänner gemeinsam am Strand Bellevue baden gehen.

Die Kinder von Kopenhagen zeigen sich angesichts des für die Jahreszeit ungewöhnlichen Schauspiels verwirrt und entzückt zugleich. Ganz Pfiffige nutzen die Gelegenheit, um bereits einen Wunschzettel abzugeben. Der Gipfel der Weihnachtsmänner hat Tradition. Das erste Mal trafen sie sich 1957 unter der Schirmherrschaft des Kopenhagener Vergnügungsparks "Bakken". Dementsprechend eingeschworen ist diese kleine Gemeinschaft.

Die meisten Weihnachtsmänner kommen seit Jahrzehnten fast jedes Jahr. Irgendwann sind die Söhne mit dabei, wenn die Väter zu alt für den anstrengenden Beruf werden. Weihnachtsmann Peter (51) aus dem kanadischen Toronto ist schon seit fünf Jahren dabei, sein Vater seit 30 Jahren. "Es ist eine Art Familienbetrieb. Vater und Sohn. Mein Vater hatte stets so eine Freude an dem Nebenjob zur Weihnachtszeit und er hat mich angesteckt", erzählt er. Der Altersunterschied beim Weltgipfel ist dementsprechend groß. Die Jüngeren hoffen, von den älteren einiges lernen zu können. Manchmal sind auch besonders alte Santas dabei, die von Hostessen in Rollstühlen durch die Weltkongresstage geschoben werden.

Ob es Streit geben wird, beim diesjährigen Gipfel? "Nein, eigentlich streiten wir uns nie. Es geht mehr darum, Ratschläge auszutauschen, zu hören, wie viele Kinder die anderen pro Bescherung schaffen, Entlohnungsfragen und anderes", sagt Weihnachtsmann Peter. Sein Kollege Douglas aus Washington DC – seit 30 Jahren dabei – empfindet das Treffen als nicht ganz so harmonisch. "Es wird jedes Jahr debattiert, wann die Geschenke verteilt werden sollten. Die eine Fraktion ist für den 24. Bei uns in Amerika müssen die Geschenke dahingegen am 25. bis 12.01 Uhr verteilt sein", betont er. Früher schaffe man das einfach nicht, auch wegen der Logistik. Zudem sei es gut für Kinder, sich schon früh in Geduld zu üben. Erwartungsgemäß werde man sich da auch beim 62. Gipfel nicht näher kommen, vermutet er.

Ob es andere wichtige Fragen gibt? "Ja, viele. Der Klimawandel, der ja zum Abschmelzen unserer Polarkappen führt und wie wir Weihnachtsmänner Geschenke klimafreundlicher produzieren, einpacken und transportieren können, das sind wichtige Fragen für den Weihnachtsmann von heute", sagt Douglas. Sein Kollege Yamamoto Paradise aus Japan pflichtet ihm bei. Obwohl die Anzahl von Christen in Japan verschwindend gering ist, habe das Weihnachtsfest, wie es in Hollywoodfilmen vorgelebt wird, inzwischen eine große Bedeutung, erzählt er. Es werde ohne religiöse Vorzeichen gefeiert. Liebespaare nutzten diesen Tag wie einen zweiten Valentinstag für aufwendige Verabredungen. "Ich selbst gehe Weihnachten durch die Kinderabteilungen der Krankenhäuser in Tokio", sagt der 55-jährige.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel