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Magazin "Forbes"

Sean Combs ist der bestbezahlte Promi des Jahres

Michael Saurer
  • Mi, 14. Juni 2017, 00:00 Uhr
    Panorama

Laut der Liste des Magazins "Forbes" ist Sean Combs aus den USA mit 130 Millionen Dollar der bestbezahlte Promi des Jahres – deutlich mehr als die Zweitplatzierte: Beyoncé Knowles.

Sean Combs  | Foto: dpa
Sean Combs Foto: dpa
Eigentlich sind es gleich vier oder fünf Personen, die in diesem Jahr auf Platz eins der bestbezahlten Prominenten des US-Magazins Forbes gelistet werden. Da ist ein gewisser Diddy geführt, andere Quellen sprechen von Puff Daddy, Puffy, oder Swag. Es nicht leicht, einen Überblick über die verschiedenen Künstlernamen des US-Rappers und Unternehmers Sean Combs zu behalten. Seine Pseudonyme wechseln, doch sein Reichtum bleibt – und wird ständig größer.

130 Millionen Dollar (116 Millionen Euro) Gewinn vor Steuern erwirtschaftete Combs im vergangenen Jahr – laut Forbes mehr als jeder andere Prominente auf der Welt und deutlich mehr als die Zweitplatzierte: Sängerin Beyoncé Knowles mit 105 Millionen Dollar.

An Puffys Sangeskünsten lag der gewaltige Gewinnsprung freilich nicht. Nach seinem internationalen Durchbruch im Jahr 1997, als ihm mit dem Remake des Police-Klassikers "I’ll be missing you" einer der bestverkauften Hits der Popgeschichte gelang, ist es ruhig um ihn geworden. Sein letztes Soloalbum datiert aus dem Jahr 2006. Seine früheren Hits spülen nach wie vor viel Geld die Kasse – doch das allein erklärt den Reichtum des Rappers nicht. Tatsächlich macht der markante Sprechgesang nur einen Bruchteil seiner Einnahmen aus. Viel mehr verdient Combs durch seine Beteiligung an Firmen und Produktlinien.

Bereits 1998 schuf er eine eigene Modemarke unter seinen beiden Vornamen Sean John. Einfache schwarze T-Shirts, auf denen der Markenname überdimensional aufgedruckt war, weite Hosen, die sogenannten Baggy Pants – als Urban Wear bezeichnet der Modefachmann Sean Johns Kleidung, die von Beginn an in der Hip-Hop-Szene großen Anklang fanden. In der Zwischenzeit hatten auch Rapperkollegen wie Jay-Z und 50 Cent eigene Labels gegründet, Urban Wear war kein Phänomen der Hinterhöfe in der Bronx oder der düsteren Straßen von Los Angeles mehr. Stattdessen trugen junge Lehrer, Software-Entwickler oder hippe Start-Up-Unternehmer Klamotten wie die von Sean John. Doch Mainstream wird bald langweilig, und so brachen bereits 2004 laut dem Magazin Stern die Umsätze ein und Sean John machte Verlust.

Aufgeben kam für Combs jedoch nicht infrage – radikal veränderte der Rapper das Firmenimage. Hochpreisige Haute Couture statt billiger Straßenmode sollte fortan das neue Credo lauten. Der Erfolg gab ihm recht. Jährliche Umsätze von mehr als 500 Millionen Dollar weckten auch bei Investoren die Begehrlichkeiten und so stieg 2016 die Global Brands Group, ein internationaler Modekonzern mit Sitz in Hongkong, bei Sean John und überwies Combs dafür 70 Millionen Dollar – was den Sprung auf Platz eins der Forbes-Liste erklärt.

Daneben entwickelte er zusammen mit dem britischen Alkoholkonzern Diageo eine eigene Wodka-Linie, ihm gehört ein eigener TV-Sender und zwischenzeitlich auch zwei Restaurants. Insofern mag es auch nicht verwundern, dass der gewaltige Gewinn des Vorjahres ihn nicht wirklich nach oben katapultierte. Laut Forbes verfügt er über ein Privatvermögen von 820 Millionen Dollar (731 Millionen Euro). Doch Puff Daddy würden seinem Image nicht gerecht werden, wenn er sich damit zufrieden geben würde. Bereits 2013 sagte er Forbes: "Es wäre ein Segen, Milliardär zu sein. Es wird hoffentlich eines Tages wahr." Nun, im Jahr 2017, ist das Ziel nicht mehr weit.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 14. Juni 2017: PDF-Version herunterladen

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