Feuer in der Altstadt von Villingen: Sechs Häuser abgebrannt

Verkohlte Balken ragen in den Himmel, dazwischen eingestürzte Mauern, verrußte Fensterhöhlen: Was Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth am frühen Sonntag in der historischen Altstadt Villingens besichtigen muss, dürfte den OB ebenso schmerzen wie alle rund 90.000 Einwohnerinnen und Einwohner der Doppelstadt. Immerhin, der am Vorabend ausgebrochene Großbrand ist gelöscht, berichten Einsatzleiter Robert Friedrich und Kommandant Markus Megerle am Morgen. Sechs Häuser wurden beschädigt, zwei stürzten ein.

Anschließend wendet sich OB Roth via Instagram an die Einwohner seiner Stadt: "Bitte sehen Sie heute davon ab, zu den betroffenen Gebäuden zu kommen. Die Nachlöscharbeiten und Ermittlungen zur Brandursache laufen noch – Schaulustige behindern diese Arbeit und stören die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner zusätzlich." Die Bitte kam nicht von ungefähr – schon am Vorabend hatten Rettungskräfte auch damit zu tun, Schaulustige aus der Gefahrenzone zu verweisen.

Der Schaden dürfte in die Millionen gehen

Bei dem Feuer waren am Samstagabend vier Hausbewohner leicht verletzt worden. Auch zwei Feuerwehrleute mussten verletzt im Krankenhaus behandelt werden, ein Weiterer ambulant. Insgesamt waren etwa 100 Kräfte im Einsatz. Der Schaden dürfte nach ersten Einschätzungen von Feuerwehr und Polizei in die Millionen gehen.

Nach dem Großbrand wollen die Ermittler in den Ruinen nun den Grund für die verheerenden Flammen finden. Das allerdings könnte sich noch hinziehen, weil die Gebäude zunächst erst einmal abkühlen müssten, die Statik unklar sei und die Häuser nicht betreten werden könnten, teilte die Polizei mit.

"Die Flammen schlugen bis zu 10 Meter hoch", schrieb die Feuerwehr

Am Samstag nahm das Unglück seinen Lauf. Über Villingens malerischer Altstadt, wegen der historischen Bauten und dem mittelalterlichen Charakter ein beliebtes Touristenziel, steigt an diesem lauen Abend um 18.27 Uhr dichter Rauch auf. Zunächst ist von einem Balkonbrand die Rede, dann breitet sich das Feuer in der eng bebauten Altstadt aus und lässt die große Rauchsäule über der Stadt aufsteigen.

"Bereits beim Eintreffen zeigte sich das ganze Ausmaß: Flammen schlugen bis zu 10 Meter hoch aus dem Gebäude", schreibt die Feuerwehr in ihrem Bericht. Drei Dachstühle stürzten demnach im Laufe des Einsatzes ein. Das Löschen war wegen enger Gassen und des dichten Altbaubestandes herausfordernd, wie es hieß. Angrenzende Gebäude wurden mit Wasserfontänen gekühlt, damit sich die Flammen nicht ausbreiteten.

Die vom Großbrand betroffenen Bewohner sind nach Angaben des städtischen Pressesprechers bei Familien und Freunden untergekommen. Insgesamt soll es sich laut SWR um 35 Personen handeln, deren Wohnungen zerstört oder beschädigt wurden.