Simon Stiebjahn: Der ganz große Wurf ist drin

Die Saison neigt sich dem Ende entgegen, da dreht Simon Stiebjahn noch einmal richtig auf. Beim Marathon im französischen Morzine belegte er den vierten Rang. Dabei glaubte er selbst nicht an eine derart gute Platzierung, denn das Streckenprofil kam ihm nicht sonderlich entgegen. "Die langen Anstiege sind nicht unbedingt mein Ding. Außerdem gab es nur einen geringen Trailanteil, die mir als technisch versiertem Fahrer liegen." Doch davon ließ sich der 33-Jährige nicht abschrecken. "Ich wusste schon aus der vergangenen Woche, als ich aus dem Training heraus in Furtwangen den Schwarzwald-Bike-Marathon gewonnen habe, dass meine Form aufsteigend ist, und entsprechend offensiv bin ich das Rennen angegangen."

Früh bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, aus der sich der spätere Sieger Hector Paez (Kolumbien) absetzte. Im weiteren Verlauf gab es immer wieder Verschiebungen im Ranking – mittendrin Simon Stiebjahn. Trotz einer starken Aufholjagd bei der Schlussabfahrt reichte es für ihn nicht mehr auf das Treppchen, aber mit Rang vier war er überglücklich. "Damit hätte ich hier niemals gerechnet." Mit dieser Platzierung hat der Langenordnacher sogar noch Chancen auf den Gesamtsieg im Weltcup, hier liegt er ebenfalls auf dem vierten Platz. Der Italiener Fabian Rabensteiner liegt mit 510 Zählern auf Rang eins, Stiebjahn hat bisher 356 Punkte gesammelt, für einen Sieg gibt es 250 Punkte. Kommenden Montag fliegt Stiebjahn in die USA, dort steigt in Snowshoe/West Virginia zwei Tage später das große Finale.

Zuvor allerdings will er auch bei den deutschen Meisterschaften für Furore sorgen, die am Sonntag in Singen stattfinden. Der Bike-Profi sieht sich bestens gerüstet und steckt sich ein hohes Ziel: "Ich habe gut trainiert, fühle mich fit. Mein Ziel ist eine Medaille."