Vor 175 Jahren fuhr der "Adler" von Nürnberg nach Fürth. Was ist aus Deutschlands erster Bahnstrecke geworden? Eine Spurensuche.
Mit dem Zug fahre sie eigentlich nie nach Fürth, sagt die junge Frau. "Ich nehme immer die U-Bahn, ist viel praktischer." Vor dem Fenster beige- und orangefarbene Kacheln. Dann springt sie auf. "Ich muss hier raus. Tut mir leid." Sie drückt sich an anderen Fahrgästen vorbei und verschwindet gleich in der Menge. Vielleicht hetzt sie eine der langen Rolltreppen hoch, um in eine andere U-Bahn umzusteigen. Oder sie versucht oben einen bestimmten Bus oder eine Straßenbahn zu erwischen.
Viele fahren hier nicht mehr, seit der Nürnberger U-Bahnhof Plärrer 1980 in Betrieb genommen wurde. Der Plärrer ist immer noch ein Verkehrsknotenpunkt der Stadt, aber viel von dem, was sich früher ebenerdig abspielte, hat sich unter die Erde verlagert: Bis zum U-Bahn-Bau verkehrten hier dreizehn Straßenbahn- und zahlreiche Buslinien. Fußgänger rannten über die Straßen, Fahrradfahrer gerieten in die Straßenbahnschienen und Autofahrer standen hupend im Stau. "Dou gäids ja zou wäi am Blärrer", sagen ältere Nürnberger noch, wenn es hektisch ist; heute trifft dies vor allem auf ...