Zehn Mietwohnungen in einem massiven Holzhaus mit interessanten Wohnungszuschnitten werden zurzeit in Kirchhofen fertiggestellt. Das moderne Gebäude weist noch viele weitere Besonderheiten auf, die dieses Projekt so besonders machen.
Die Idee für das Gebäude im Ehrenkirchener Ortsteil Kirchhofen geht auf den Schweizer Architekten Jannik Richter zurück, der gemeinsam mit Richard Stoll vom Büro Stoll Architekten in Freiburg und Heitersheim das Gebäude planerisch nun realisiert hat. Richter ist Angehöriger der Familie Burget, die als eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts in dieses Haus in der Kientzheimer Straße als Mietwohnhaus investiert und es bereits vor Fertigstellung fast komplett vermietet hat.
Mit seiner Fassade und den massiven Bauteilen aus heimischer Weißtanne setzt das Gebäude mit seinen zwei Vollgeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss Maßstäbe für nachhaltiges Bauen. Großen Wert haben Bauherren und die Architekten auf einen hohen Standard für den Ausbau gelegt. Das beginnt bereits beim Bodenbelag, wo hochwertiges Linoleum verlegt wurde und endet bei maßgeschneiderten, von Schreinerhand gebauten individuellen Kücheneinrichtungen, die an die künftigen Bewohner mitvermietet werden.
Die zehn Wohnungen messen zwischen etwa 50 und 120 Quadratmetern. So entstanden Ein- bis zu Vierzimmerwohnungen. Ungewöhnliche Grundrisse betonen einen besonderen Wohnwert und halfen, auf engstem Raum konstruktive Erfordernisse lösen zu können, ohne dass das Raumprogramm der Wohnungen beschnitten werden musste.
Besonders ist auch die Versorgung des Hauses mit Strom, Warmwasser und Heizkraft. Sie basiert auf einer Grundwasser-Wärmepumpe, die deutlich effizienter als eine Luft-Wärmepumpe arbeitet und auch als effiziente Kühlung eingesetzt werden kann. Und auf eine Photovoltaikanlage, die sowohl als Dacheindeckung konstruiert und als Beschattungsmöglichkeit für die Wohnungen auf den verschiedenen Wohnebenen vorgehängt wurden.
Die Anlage hat eine Leistung von knapp 120 Kilowattpeak. Ein großer Pufferspeicher mit 16.000 Litern für aufbereitetes Warm- und Heizwasser und ein Stromspeicher kompensieren die notwendige Leistung der klimafreundlichen Anlagen und senken die Kosten.
Unter dem Gebäude gibt es eine Tiefgarage mit zehn Stellplätzen, oberirdisch hält das Anwesen weitere fünf Parkplätze bereit.
Gebaut wurde das Haus von regionalen Firmen. Die Hauskonstruktion aus heimischem Holz stammt von den Holzhausspezialisten des Staufener Holzbauunternehmens Steiger und Riesterer. Das Massivholzgebäude weist übrigens bessere Werte auf als der sogenannte KfW-40-plus-Standard, sodass die Mieter beispielsweise mit sehr geringen Wärmekosten rechnen müssen. Dazu tragen neben dem Konstruktionsholz auch eine Holzfaserdämmung und eine hinterlüftete Fassade bei.
Besonders ist auch das Vermietungskonzept: In den Verträgen zwischen Eigentümer und Mieter werden sogenannte Inklusivmieten vereinbart. Sie enthalten sämtliche Nebenkosten, angefangen von Wasser, Heizwärme, Strom und weiteren Mietkosten.
Viele der erwähnten Nebenkosten fallen nämlich durch die besondere Bauweise in einem nur geringen Umfang an. Das bietet den Mietern eine zuverlässige Kostenkalkulation ohne Überraschungen durch Nachzahlungen.
Weil die Corona-Pandemie und später die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowohl auf die Preise als auch auf die Versorgung mit Baumaterialien Auswirkungen hatten, zog sich das Projekt etwas in die Länge. Baubeginn war Ende 2022, die Fertigstellung ist in wenigen Tagen zum 1. August geplant. Dann ziehen bereits die ersten Mieter ein.
mps