Soundtrack zur Pubertät

Teenies sammeln anders.  

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Sämtliche Bibi-Blocksberg-Kassetten werden in die Ecke geschleudert, der abgenutzte Kassettenrecorder vom älteren Bruder gegen einen funkelnagelneuen CD-Spieler eingetauscht, kurz: Königin Pubertät übernimmt die Herrschaft. Nur den verstaubten Stofftieren wird das Überleben gestattet, denn wer weiß schon, wann die No Angels ein Konzert in der Nähe geben, zu dem einen der Papa dann hinfahren kann/muss.

War es früher nur eine einzige CD, die sich ins Kinderzimmer verlaufen hatte, nämlich die Bee-Gees-Best of von den Eltern, so platzt mittlerweile das schicke Kunststoffregal aus allen Nähten: alle Alben von den Backstreet Boys, den Beatles der Neuzeit, dazu uralte Kelly-Family-CDs vom Flohmarkt, damit man auch weiß, wie sich die Musik überhaupt entwickelt hat. Doch den meisten Platz nehmen immer noch die unverzichtbaren "Bravo-Hits" ein: Das ist der Soundtrack zur Pubertät, in Noten gefasstes Clearasil und darüber hinaus eine prima Untermalung für den ersten Kuss.

Aber auch Destiny's Child wird gerne gehört und natürlich Robbie Williams, der neue Elton John, von dem Mama immer so schwärmt. Im Hintergrund läuft Viva. Super! Die bringen gerade "Butterfly" von Crazytown! So ein geiles Video und so süße Typen. Die Wand ist tapeziert mit Britney-Postern. Die ist wie Madonna. Nur viel, viel besser und viel hübscher. Schnell noch "GZSZ" programmiert, denn heute Abend geht's zum Jazzdance. Da wird dann auch "Baby One More Time" nachgedanct. Wird bestimmt geil. Ihhh! Jetzt läuft Limp Bizkit auf Viva. Die sind ja so eklig. Fast so schlimm wie Eminem. Zum Glück versteht man von dem die Texte nicht, mit zwei Jahren Englisch. Aber die Jungs in der Klasse finden den total super. Genau wie Limp Bizkit. Dann lieber noch Christina Aguilera, auch wenn die nicht so unzickig ist wie Britney, denn die ist immer noch die Beste - die Allerbeste.

Dennis Roth

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