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"Souverän das Land vertreten"

Anita Fertl
  • Do, 08. November 2018
    Kollektive

BZ-INTERVIEW mit Julian Steible, dem besten Jungschreiner des Landes Baden-Württemberg.

Obermeister Bernd Schwär (re.) ist sto...einer des Landes nach Dresden reist.    | Foto: anfe
Obermeister Bernd Schwär (re.) ist stolz auf Julian Steible, der als bester Schreiner des Landes nach Dresden reist. Foto: anfe
Handwerk hat goldenen Boden, heißt es. Für den frischgebackenen Schreinergesellen Julian Steible aus Münstertal gilt dies in besonderem Maße. Denn der 19-Jährige hat bereits fünf Preise eingeheimst. Er ist unter anderem Schreinerstar 2018, Innungssieger der Schreinerinnung Freiburg und hat den Titel des besten Jungschreiners des Landes Baden-Württemberg geholt. Anita Fertl hat mit Steible gesprochen, der nun beim Bundeswettbewerb in Dresden antritt.

BZ: Was für Prüfungen mussten Sie durchlaufen, um bester Schreinergeselle des Landes zu werden?
Steible: Ich habe die Innungsprüfung als Innungsbester bestanden. Das setzt sich zusammen aus der besten Handarbeitsprobe, dem besten Gesellenstück und dem besten Berufsschulabschluss. Beim Kammerentscheid der Handwerkskammer Freiburg legen die Besten aus dem Bezirk eine weitere Prüfung ab. Man bekommt eine Aufgabe und Zeichnung und muss diese in der gegebenen Zeit bearbeiten, auch das Gesellenstück wurde noch mitbewertet. Beim Landeswettbewerb mussten wir eine Handwerksprobe anfertigen. Das Gesellenstück hat nicht mehr viel gezählt, das musste man nur noch vorstellen. Es wurde eher der Teamgedanke, das Kollegiale bewertet, wie man sich den Mitstreitern gegenüber verhält und sich vor den Prüfern ausdrückt. Dort zählt der Gesamteindruck und wer souverän das Land vertreten kann.
BZ: Ihr Gesellenstück ist ...
Steible: ...ein Schreibtisch aus europäischem Nussbaum im Retrostil der 60er-/70er-Jahre. Er ist relativ kantig, hat aber Verformungen und schräggestellte, verjüngte Beine, so dass er eine Leichtigkeit bekommt. Es ist ein komplettes Massivholzmöbel mit Massivholzvollauszügen. Dieses Detail haben nur wenige an den Gesellenstücken, es ist das Nonplusultra.
BZ: Kamen Sie ins Schwitzen?
Steible: Ja, auf jeden Fall. Man hat 80 Stunden, aber die Pläne darf man schon davor machen. Wenn man damit rechnet, dass man gut fertig wird, dann kommt immer nochmal was. Mir ist noch am letzten Abend der Schlüssel vom Schloss abgebrochen. Das hat mich ganz schön Nerven gekostet.
BZ: War es schon immer Ihr Wunsch, Schreiner zu werden?
Steible: Mein Vater hat eine Schreinerei und da bekommt man es in die Wiege gelegt. Schon mit Zwei oder Drei saß ich beim Vater in der Werkstatt und habe zugeschaut. Dann habe ich immer mehr geholfen, und es hat mir Spaß gemacht. Es war gleich mal klar, schon seit Ende der Grundschule.

Info: Die öffentliche Mitgliederversammlung der Schreinerinnung findet am 8. November, 18.30 Uhr, bei der Firma Adolf Würth, Bötzinger Str. 51, Freiburg statt. Mit zwei Vorträgen.

Ressort: Kollektive

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 08. November 2018: PDF-Version herunterladen

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