Ralf-René Weingärtner, Direktor für Sport im Europarat, warnt vor international operierenden Doping-Netzwerken und glaubt, dass Wettbetrug und die Manipulation weiter verbreitet sind als bekannt. Ein Interview.
Die Kontrollen werden immer besser, die Methoden der Doper aber auch immer raffinierter – Ralf-René Weingärtner mahnt eine stärkere Zusammenarbeit der Staaten an. Foto: dpa
Wie verbreitet ist Doping im Spitzensport heute? Wie lässt sich verhindern, dass Betrüger von Asien aus Sportwetten in Europa manipulieren? Müssen Polen und die Ukraine die Fußball-Europameisterschaft 2012 absagen, wenn sie die Gewalt in den Stadien nicht in den Griff bekommen? Ralf-René Weingärtner (54), der Direktor für Sport und Jugend im Europarat, befasst sich von Straßburg aus in vielfältiger Weise mit den Problemen des Sports. Wie Weingärtner die Zusammenarbeit der 47 Mitgliedsstaaten verbessern will, welchen Einfluss er überhaupt nehmen kann, warum Länder wie Deutschland ihre Dopingvergangenheit nur sehr zögerlich aufarbeiten – das wollte BZ-Redakteur Andreas Strepenick von dem gebürtigen Wiesbadener wissen.
BZ: Herr Weingärtner, schon 1989 hat der Europarat eine Konvention gegen Doping ...