Musik-Streaming
Spotify geht an die Börse – um zu überleben
Der Musikstreamingdienst Spotify braucht Kapital. Das will er sich jetzt von den Anlegern holen.
Fr, 2. Mär 2018, 17:00 Uhr
Wirtschaft
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Die Aktien sollen laut dem Börsenantrag unter dem Kurznamen "Spo" laufen. Es sei "großartig, die Katze aus dem Sack zu haben", twitterte Ek am Mittwochabend. Investoren reiben sich bereits die Hände und hoffen auf eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie beim Börsengang des Videostreamingdienstes Netflix. Wann die Spotify-Aktien auf den Markt kommen, ist unklar. Das Wall Street Journal rechnet mit der Woche des 26. März. Europäische Anleger werden die Aktie dann über ihre in New York vertretenen heimischen Banken kaufen können. Die schwedische Wirtschaftspresse aber warnt. Ein Engagement in Spotify-Aktien sei riskant.
Denn der Preis der Spotify-Aktie ist unklar. Spotify hat mit einer Direktnotierung einen ungewöhnlichen Weg an die Börse gewählt. Statt Banken damit zu beauftragen, vorab schon Käufer zu finden, bietet Spotify die Aktien direkt an. Weil Bankgebühren wegfallen, ist das viel billiger. Banken befürchten bereits, dass Spotifys Direktnotierung Schule machen könnte und damit eine Einnahmequelle versickert. Für den Aktienpreis von Spotify bedeutet die Direktnotierung, dass er sich erst am Handelstag einpendeln wird.
Zudem wird Spotify auch nur bereits bestehende Firmenanteile verkaufen. Die Ausgabe von neuen Aktien ist zunächst nicht vorgesehen. Schätzungen zufolge könnte Spotify einen Börsenwert zwischen 15,9 und 23,4 Milliarden Dollar erreichen.
Es gibt viele Fragezeichen zur Zukunft von Spotify. Mit Apple Music und ähnlichen Anbietern wird die Konkurrenz auf dem Musikstreamingmarkt härter. Branchenpionier Spotify ist zwar mit 71 Millionen zahlenden Kunden monatlich Ende 2017 der größte der Welt gewesen. Doch Apple Music kommt bereits auf 36 Millionen zahlende Kunden und erreichte damit in drei Jahren 50 Prozent des Abokundenstamms, den Spotify in zehn Jahren aufgebaut hat. Spotify hat dank einer Gratisversion mit Werbung – die Apple derzeit nicht hat – jedoch laut eigenen Angaben noch weitere 88 Millionen Nutzer im Monat, die nichts bezahlen.
Das größte Problem bleibt. Spotify kommt trotz traumhafter Wachstumsraten nicht aus den roten Zahlen. Laut dem Börsenantrag in New York stieg der Umsatz 2017 zum Vorjahr um fast 39 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Doch der Gesamtverlust nahm von 539 Millionen auf 1,24 Milliarden Euro zu, was aber teils auf eine Milliardenfinanzierung von 2016 zurückgeht, die nun in Firmenanteile umgewandelt wurde. Spotify gehe vor allem an die Börse, um sich sein langfristiges Überleben, angesichts einer immer härter werdenden Konkurrenzsituation durch neue Geldquellen zu sichern, schrieb die Zeitung Expressen.
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