Uran, Thorium, Radium: Die Hinterlassenschaften des Programms zum Bau der ersten US-Atombombe bereiten den Bewohnern von St. Louis Sorgen. Doch die Behörden mauern.
Dawn Chapman muss an ein Krankenhaus denken, wenn sie das Zischen hört. Vorm Mund eine Atemschutzmaske, die Hände in die Hüften gestemmt, so steht sie an der schmalen Boenker Lane im Straßengraben vor einem Maschendrahtzaun mit Stacheldrahtkrone. Hinterm Zaun ein Gewirr aus Rohren, Schläuchen, Ventilen und Messgeräten. Es stinkt nach Tankstelle und faulen Eiern, und manchmal zischt es so laut, dass man sein eigenes Wort kaum versteht. Dawn Chapman muss schreien, um den Lärm zu übertönen. "Wie ein Patient auf einer Intensivstation. Wie ein Patient, der am Tropf hängt, finden Sie nicht?" Wissenschaftler würden sich bestimmt stoßen an ihrer Wortwahl, geht es doch um eine Müllkippe, nicht um einen Schwerkranken.
Egal, Chapmans Metapher trifft es ganz gut. Der Zustand des Patienten ist kritisch. Ein unterirdischer Schwelbrand ...