Steigerung reicht nicht für Auswärtssieg

Der SC Freiburg spielt am Sonntagabend in der Fußball-Bundesliga in Mönchengladbach 0:0. Im Laufe der Partie werden die Gäste immer besser, lassen aber die wenigen Chancen aus.  

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Die SC-Spieler Niklas Beste (Nr. 19) und Philipp Treu versuchen, dem Gladbacher Spieler Florian Neuhaus den Ball abzujagen. Foto: David Inderlied (dpa)
Borussia Mönchengladbach und der SC Freiburg sind traditionsreiche Vereine, aber vor ihrem Aufeinandertreffen ähneln sie sich ungefähr so sehr wie Fohlen und Fuchs. Es braucht schon ein kleines Gedankenexperiment, um zu verdeutlichen, wie sich die Situation in Gladbach vor Anpfiff darstellt. Also, rein hypothetisch: Vor zwei Wochen hat der SC Freiburg seinen Trainer Julian Schuster freigestellt und am Dienstag ist Sportvorstand Jochen Saier zurückgetreten. Beim Sportclub, nach nur zwei Punkten aus den ersten fünf Saisonspielen seit Sonntag Tabellenletzter, hat der bisherige U-23-Coach Bernhard Weis den vakanten Trainerposten übernommen. In der jüngsten Pressekonferenz äußerte sich Weis sehr überrascht über Saiers Rücktritt: "Da war ich tatsächlich kurz sprachlos."

In Freiburg ein schwer vorstellbares Szenario, am Niederrhein (gespiegelte) Realität. Auch, wenn die Gladbacher Vereinsführung ihrem Trainer Eugen Polanski zumindest für einen weiteren Monat eine Jobgarantie ausgesprochen hatte – an Druck mangelte es nicht für die Gastgeber in der Partie gegen den SC Freiburg am Sonntagabend.

SC-Coach Julian Schuster nahm nach dem 1:1 in der Europa League in Bologna zwei Änderungen in der Startelf vor. Für Jordy Makengo begann hinten Christian Günter, vorne bezog Lucas Höler für Johan Manzambi seinen Posten. Für den Sportclub gestaltete sich die Anfangsphase ganz anders als zuletzt in Italien. Sahen sich die Freiburger in Bologna noch mit sehr hohem Pressing konfrontiert, ließen ihnen die Gastgeber zunächst viel Raum. In den ersten zehn Minuten wusste der Sportclub damit jedoch wenig anzufangen. Ungenaues Passspiel im letzten Drittel machte zielführende Abschlüsse unmöglich. Und so kam es, dass Gladbach die erste Chance verbuchte: Rocco Reitz trat einen Freistoß, der Ex-Freiburger Yannik Engelhardt köpfte am zweiten Pfosten aufs Tor, doch Keeper Noah Atubolu war zur Stelle (15. Minute).

Freiburg brachte offensiv wenig zustande, die besseren Vorstöße gelangen der Borussia. So zum Beispiel in der 25. Minute: Florian Neuhaus legte ab für Reitz, dessen Schuss Christian Günter noch blocken konnte. Nach einer halben Stunde hatten die rund tausend mitgereisten SC-Fans noch keinen Freiburger Torschuss gesehen, dafür taten sie mit einem an die DFL adressierten Transparent ihre Meinung zum Spieltermin kund: "Eure Spieltagsansetzungen betteln förmlich nach Tennisbällen."

Mit einer Grätsche klärte Philipp Lienhart den Ball gegen Neuhaus, der ansonsten unbehindert in den Freiburger Strafraum eindrang (37.). Defensiv stabil, fehlte es den Gästen offensiv an Lösungen. Mal mangelte es am richtigen Timing, mal am Durchsetzungsvermögen im Zweikampf. Auch durch Standards (etwa ein Freistoß durch Grifo (45.) wurden die Gäste nicht gefährlich. Insgesamt wirkte der SC-Auftritt im ersten Durchgang schwunglos. Die verletzungsgeschwächte Fohlen-Elf hatte keine Probleme, die Freiburger Angriffsbemühungen frühzeitig zu neutralisieren.

Für Lucas Höler kam zur zweiten Halbzeit Johan Manzambi rein. Nach einem Freistoß von Reitz hätte Haris Tabakovic den Ball am zweiten Pfosten nur noch einnicken müssen, doch die Hereingabe geriet einen Tick zu hoch (55.). Dann die erste nennenswerte Chance für die Gäste: Nach einer Balleroberung durch Junior Adamu setzte sich der SC im letzten Drittel fest, Adamu flankte, Niklas Beste ließ den Ball aus elf Metern über den Hinterkopf rutschen – vorbei (56.). Allmählich kam mehr Druck ins Freiburger Spiel: Beste flankte von links, Matthias Ginter servierte per Kopf den Ball für Manzambi, der aus elf Metern volley abzog – und den Ball über die Latte jagte (66.). Neuhaus sorgte im Gegenzug für eine brenzlige Situation im Freiburger Strafraum, die der SC dank Atubolu überstand (73.).

Beide Teams suchten die Entscheidung. Manzambi schickte Adamu mit einem Heber, der Österreicher verpasste die Vorlage (76.). Und der eingewechselte Derry Scherhant zwang BMG-Keeper Moritz Nicolas zu einer Glanzparade – der Torwart lenkte den direkten Freistoß mit den Fingerspitzen an die Latte (83.). Die Leistungssteigerung beim SC in der zweiten Halbzeit war bemerkenswert, für einen Auswärtssieg reichte sie jedoch nicht.
Schlagworte: Johan Manzambi, Junior Adamu, Florian Neuhaus
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