S-21-Protest
Kein Bröckeln an den Fronten

Ein Jahr nach der Volksabstimmung über das Projekt Stuttgart 21 demonstrieren die Gegner weiterhin jeden Montag gegen den Bau – und die Bahn treibt ihn voran.
Frank Schweizer steht stoisch am Rand des Rathausplatzes von Stuttgart, nickt allenfalls einmal einen spärlichen Gruß hierhin oder dorthin, ansonsten scheint er teilnahmslos. Keine grüne Wollmütze auf dem Kopf, wie viele der 2500 Menschen um ihn, kein grüner Schal um den Hals, wie die meisten, kein K-21-Fähnchen schwenkend, wie es andere vereinzelt vormachen. Und doch gehört er dazu. Wie überhaupt ein Besuch vor dem Rathaus oder dem Bahnhof seit fast drei Jahren zum Montagabendprogramm des 66-Jährigen gehört. Dick eingepackt, die Hände tief in den Taschen des Wollmantels vergraben, trotzt Schweizer der Kälte. Zum 149. Mal demonstrieren sie nun schon gegen den Bau des Tiefbahnhofes in Stuttgart. "Ich bin schon seit 20 Jahren gegen das Projekt", sagt er und das Scheinwerferlicht macht die kleinen Wölkchen vor seinen Lippen sichtbar.
Vor einem Jahr, gesteht Schweizer, habe seine Motivation kurzzeitig gelitten. Das war nach der verlorenen Volksabstimmung, der Enttäuschung über das Ergebnis. "Da gab es einen Frust, dass gute Argumente nicht ziehen gegen schön gestaltete Werbebroschüren", sagt Schweizer. Davon, dass er die besseren Argumente habe, ist Schweizer nach wie vor überzeugt. "Jeder weiß doch, dass der Kostendeckel nicht hält." Solche Sätze klingen wie der Nachhall der Debatte von vor einem Jahr.
Die landesweite Volksabstimmung am 27. November war ein Experiment, mit dem die neu gewählte grün-rote Landesregierung ein ...
Vor einem Jahr, gesteht Schweizer, habe seine Motivation kurzzeitig gelitten. Das war nach der verlorenen Volksabstimmung, der Enttäuschung über das Ergebnis. "Da gab es einen Frust, dass gute Argumente nicht ziehen gegen schön gestaltete Werbebroschüren", sagt Schweizer. Davon, dass er die besseren Argumente habe, ist Schweizer nach wie vor überzeugt. "Jeder weiß doch, dass der Kostendeckel nicht hält." Solche Sätze klingen wie der Nachhall der Debatte von vor einem Jahr.
Die landesweite Volksabstimmung am 27. November war ein Experiment, mit dem die neu gewählte grün-rote Landesregierung ein ...