Interview
SWR-Intendant Kai Gniffke: "Wir haben nur eine Zielgruppe – alle"

Jung, regional, digital: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will noch besser werden. SWR-Intendant Kai Gniffke sieht den Sender gut aufgestellt – und bekennt sich zum Symphonieorchester und Freiburg.
BZ: Herr Gniffke, ich oute mich als jemand, der noch überwiegend linear fernsieht und Radio hört. Bin ich für Sie als Zielgruppe beim SWR noch interessant?
Gniffke: Auf jeden Fall. Wir haben nur eine Zielgruppe, die schwerste, die ein Medienhaus haben kann: alle. Deshalb bricht bei uns weder der Jugendwahn aus, noch sind wir ein Seniorensender. Diesem Anspruch auf "Für Euch da" versuchen wir noch besser gerecht zu werden als bisher. Derzeit gelingt uns das bei Menschen, die älter sind als 50, besser, als in der anderen Hälfte der Bevölkerung. Da müssen wir ran.
BZ: Sie sprechen den digitalen Wandel an. Welche Konsequenzen hat der generell für einen öffentlich-rechtlichen Sender wie den SWR?
Gniffke: Journalistische Qualität bleibt für uns der oberste Maßstab. Das unterscheidet uns hoffentlich am Ende von vielen anderen Anbietern, bei denen es sicherlich auch Produktionen von hoher Qualität gibt, die aber aus rein kommerziellen Gründen nur auf bestimmte Zielgruppen zielen, mit denen eine gewisse Gewinnerwartung verbunden ist. Unser Auftrag wird jedoch immer bleiben, Qualität zu bieten, auch da wo es nicht kommerziell reizvoll ist. Klar ist aber: Der Trend zur veränderten Mediennutzung ist so rasant, dass auch wir uns verändern müssen, wenn wir unserem Auftrag weiterhin gerecht werden wollen. Wir sehen einfach, dass lineare Angebote von Menschen unter 30 ...
Gniffke: Auf jeden Fall. Wir haben nur eine Zielgruppe, die schwerste, die ein Medienhaus haben kann: alle. Deshalb bricht bei uns weder der Jugendwahn aus, noch sind wir ein Seniorensender. Diesem Anspruch auf "Für Euch da" versuchen wir noch besser gerecht zu werden als bisher. Derzeit gelingt uns das bei Menschen, die älter sind als 50, besser, als in der anderen Hälfte der Bevölkerung. Da müssen wir ran.
BZ: Sie sprechen den digitalen Wandel an. Welche Konsequenzen hat der generell für einen öffentlich-rechtlichen Sender wie den SWR?
Gniffke: Journalistische Qualität bleibt für uns der oberste Maßstab. Das unterscheidet uns hoffentlich am Ende von vielen anderen Anbietern, bei denen es sicherlich auch Produktionen von hoher Qualität gibt, die aber aus rein kommerziellen Gründen nur auf bestimmte Zielgruppen zielen, mit denen eine gewisse Gewinnerwartung verbunden ist. Unser Auftrag wird jedoch immer bleiben, Qualität zu bieten, auch da wo es nicht kommerziell reizvoll ist. Klar ist aber: Der Trend zur veränderten Mediennutzung ist so rasant, dass auch wir uns verändern müssen, wenn wir unserem Auftrag weiterhin gerecht werden wollen. Wir sehen einfach, dass lineare Angebote von Menschen unter 30 ...