Tennisclub Hexental
TC Hexental will Tennisplätze in Wittnau weiter kostenfrei nutzen – das stößt aber auf Kritik
Der Tennisclub Hexental nutzt Tennisplätze in Wittnau. Nun ist der Nutzungsvertrag ausgelaufen. Inwiefern der Verein die Anlage weiter nutzen darf, hat der Gemeinderat scharf diskutiert.
Mi, 24. Sep 2025, 20:00 Uhr
Wittnau
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Große Diskussion gab es in der jüngsten Wittnauer Gemeinderatssitzung um die beiden Tennisplätze der Gemeinde. Sie werden vom Tennisclub (TC) Hexental betrieben, der vor allem in Merzhausen aktiv ist. 1975 schlossen TC und Gemeinde laut Sitzungsvorlage einen Erbbauvertrag, der es dem Verein ermöglichte, auf der vorgesehenen Fläche in Wittnau bis zu vier Tennisplätze zu errichten. Verwirklicht wurden zwei Plätze. Zusätzlich betreibt der Verein eine größere Tennisanlage in Merzhausen.
Der Erbbauvertrag ist zum 1. Januar 2025 ausgelaufen und der TC möchte die Wittnauer Anlage weiterhin nutzen. "Einen Erbbauvertrag schließt man eigentlich nicht mehr", sagte Bürgermeister Jörg Kindel in der Sitzung, "nur noch einen Überlassungsvertrag." Einen solchen hatte die Verwaltung entworfen. Demnach gilt die Vereinbarung bis mindestens Ende 2034, die Gemeinde hat ein Sonderkündigungsrecht und der TC darf das Grundstück kostenfrei nutzen, muss nur für die Nebenkosten aufkommen. Den Erbbauzins, den der Verein bisher habe zahlen müssen, habe er in den vergangenen Jahren immer zurückbekommen, erklärte Kindel.
Gemeinde will sich eigene Nutzung der Plätze offenhalten
Bevor es in die Diskussion ging, stellte sich Sebastian Niggemann vom TC Hexental vor. Er wohne seit vier Jahren in Wittnau, sei selbst aktiver Tennisspieler und zweiter Vorsitzender sowie Jugendwart im Verein. "Das Zentrum des Vereins ist ganz klar unten in Merzhausen, wo wir auch unser Clubheim haben", sagte er. Derzeit zähle der TC mehr als 300 Mitglieder, davon trainierten 30 in Wittnau. Im vergangenen Jahr seien 300 Stunden gebucht worden, was etwa zwei Stunden pro Tag entspreche. Dem Sonderkündigungsrecht stand Niggemann kritisch gegenüber: Demnach darf die Gemeinde, wenn sie das Grundstück selbst nutzen möchte, den Überlassungsvertrag mit zwölf Monaten Frist kündigen. "Das ist ein bisschen plötzlich", sagte er.
Jürgen Lieser (NAWI), der, wie er sagte, diese Klausel eingefügt habe, erwiderte darauf: "Vor fast zehn Jahren gab es mal die Situation, dass wir überlegt haben, das Grundstück zu nutzen." Damals sei das aufgrund des bestehenden Vertrages nicht möglich gewesen. "Ob der Fall in den nächsten 20 Jahren eintritt, wissen wir nicht, aber wir sollten uns als Gemeinde die Option offen halten", sagte Lieser.
Dass der Verein die Tennisanlage in Wittnau weiter kostenlos nutzen darf, fanden einige Räte nicht in Ordnung. "Keine Pacht zu verlangen, finde ich angesichts der finanziellen Lage der Gemeinde schwierig, auch in der Außenwirkung", sagte etwa Lieser. Generell müsse man über eine einheitliche Regelung für alle Vereine sprechen, was Miete angehe.
Jugendarbeit könnte ein Ausgleich sein
Marco Gutmann (FWG) sagte: "Das einzige Gut, was die Gemeinde hat, ist unser Grund und Boden." Statt einer Pacht könnte er sich vorstellen, dass der Verein sich mehr in die Gemeinde integriert – etwa in Form von Probetrainings und Jugendarbeit. Er schlug auch vor, statt des Sonderkündigungsrechts eine kürzere Vertragsdauer als die geplanten zehn Jahre zu beschließen.
Dass der TC zu wenig in Wittnau integriert sei, sah auch eine Bürgerin so, die in der Frageviertelstunde am Ende der Sitzung kritisierte: "Auf Dorffesten sind alle Vereine vertreten, nur der TC nicht." Auch sie bat darum, eine Pacht in Betracht zu ziehen.
Der Gemeinderat einigte sich darauf, über die genannten Punkte noch einmal intern zu beraten, während Sebastian Niggemann im Verein abklären soll, inwiefern dieser eine Jugendarbeit in Wittnau anbieten kann. Dem war der Vorsitzende zumindest nicht abgeneigt.