Ein tierischer Arbeitsaufwand
Wie läuft es derzeit bei den Freiburger Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, die Tiere halten?.
FREIBURG. Normalerweise ist hier den ganzen Tag lang jede Menge los: Der Kinderabenteuerhof zwischen Vauban und St. Georgen, der Abenteuerspielplatz Weingarten, der Kunzenhof in Littenweiler und das Gelände vom Verein Bauernhoftiere für Stadtkinder in Betzenhausen sind bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Doch in Corona-Zeiten können sie nicht mehr kommen. Wie geht es den Tieren jetzt?
Bauernhoftiere für Stadtkinder:
Manches ist wie immer: Wer am Gelände des Vereins "Bauernhoftiere für Stadtkinder" vorbeigeht, kann auch in Corona-Zeiten denjenigen Tieren zuschauen, die gerade draußen sind. Insgesamt betreuen die Schwestern Kerstin und Cora Geigenbauer und die anderen Vorstandsmitglieder zwei Pferde und ebenfalls jeweils zwei Ponys, Esel, Kühe, Kaninchen, Schweine und Ziegen, außerdem acht Schafe, sechs Hennen und einen Hahn, erzählt Kerstin Geigenbauer. Unterstützung bekommen sie finanziell von mehr als 90 Mitgliedern, von denen ein paar auch bei der Arbeit mit den Tieren helfen. Das geht zurzeit weiter, denn es gibt genug Platz, um sich auszuweichen, sagt Kerstin Geigenbauer. Weil nach ihrer Schätzung immer 85 Prozent des Einsatzes ehrenamtlich läuft, muss sie sich zumindest keine großen Gedanken um die Verluste durch den derzeitigen Ausfall der Aktionen mit den Kindern machen.
Abenteuerspielplatz Weingarten:
In normalen Zeiten packen nachmittags Kinder und Jugendliche mit an, um die fünf Pferde, sechs Ziegen, rund 15 Hühner und eine Katze auf dem Abenteuerspielplatz zu füttern. Außerdem helfen sie, die Pferde zu striegeln, Ställe auszumisten, sie gehen mit Pferden oder Ziegen spazieren oder lernen an der Longe das Reiten. Doch auch in Ferien gibt es Zeiten, in denen der Abenteuerspielplatz geschlossen ist, deshalb ist die Situation jetzt keine ganz ungewohnte, sagt Thomas Brenner, der Leiter des Abenteuerspielplatzes. Zwei Hausmeister und sechs hauptamtliche Mitarbeiter in Teilzeit kümmern sich um das Nötigste: Sie versorgen die Tiere und bewegen vor allem die Pferde, die sonst Verspannungen bekämen. Und sie sägen Holz, räumen um und auf, putzen und sortieren aus – dafür ist nun endlich mal mehr Zeit als sonst.
Kunzenhof: Wie schade – die vier Lämmchen und die Kätzchen, die kürzlich auf dem Kunzenhof geboren wurden, können zurzeit nur durch den Zaun und mit ausreichend Abstand bewundert werden. Das bedauert die Kunzenhof-Chefin Gabriele Plappert sehr. "Jetzt im Frühling ist es ein besonders großes Glück, mit den Tieren zu leben – und das kann ich gerade nicht teilen", sagt sie. Abgesehen davon aber gehen für sie Alltag und Arbeit ziemlich normal weiter, Corona hin oder her. Allein wäre sie auch ohne das junge Lehrerpaar, mit dem sie zusammenlebt und das bei allem mit anpackt, trotz der derzeit nötigen Isolation nie: Sie hat ja die zehn Hühner, zwei Hähne, zehn Schafe, zwei Esel, eine Ziege, zwei Katzen und einen Hund mitsamt den neuen Tierbabys, die mit ihr auf dem Hof leben. "Und es gibt Arbeit ohne Ende", sagt sie. Die Tiere müssen versorgt und alles muss instand gehalten werden. Manche Hilfe fällt nun weg, zum Beispiel von den Jugendlichen des United World College (UWC), die sonst einmal in der Woche vorbeischauen und Holz hacken oder Zäune bauen. Doch wenn die vielen unterschiedlichen Gäste nicht kommen, fällt auch deren Betreuung weg. Dadurch ist nun mehr Zeit für anderes.
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