Blick ins Elsass

Tierfotografie auf dem Straßburger Münsterplatz

Die Pläne der grünen Straßburger Stadtregierung kommen nicht voran: Bislang keine Fährfahrten für Lkw. Die selbsternannte Weihnachtshauptstadt bereitet sich auf den Weihnachtsmarkt vor.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
  | Foto: Anne Telöw
Foto: Anne Telöw
Es ist nur ein Katzensprung von der Ortenau ins Elsass und in die Europastadt Straßburg. Was sich jenseits des Rheins so alles tut, beleuchtet unser "Blick ins Elsass".

Naturfotografie

623 außergewöhnliche Natur- und Tierfotos sind noch bis zum 10. November auf dem Place du Château an der Südseite des Straßburger Münsters zu sehen. Die Bilder, die nach Themen und Farben gruppiert sind, erhalten ihre Brillanz dadurch, dass sie von hinten beleuchtet werden. Sie stammen von Bence Máté, einem weltbekannten ungarischen Fotografen. 2010 wurde er in der Kategorie Wildtiere Fotograf des Jahres; 2013 wurde er zum Botschafter der ungarischen Nationalparks ernannt. Fast die Hälfte der ausgestellten, großformatigen Bilder hat Bence Máté in seiner Heimat Ungarn aufgenommen, viele weitere auf dem afrikanischen Kontinent. Mit der Ausstellung unter freiem Himmel will die Stadt Straßburg auch auf die Bedeutung der Bewahrung der Natur aufmerksam machen. Die Ausstellung ist frei zugänglich.

Verkehrsbelastung

Eigentlich, ja eigentlich, ist der Transitverkehr von Lastwagen auf der Avenue du Rhin bereits seit vielen Jahren verboten – allein, viele Lkw-Fahrer ignorieren das und kontinuierliche Kontrollen gestalten sich schwierig. Daher hatte die heutige grüne Stadtregierung im Wahlkampf 2020 die Idee propagiert, die Lastwagen im Hafen auf Fähren zu schicken und sie auf dem Wasserwege den Ballungsraum durchqueren zu lassen. Für die Spediteure sollte das den Vorteil haben, dass die Wegstrecke auf dem Schiff besser zu kalkulieren ist als auf der stauträchtigen Stadtautobahn. Nun scheint das Projekt jedoch der Vergessenheit anheim zu fallen, zumindest ist in den vergangenen 15 Monaten daran laut einem Bericht der Straßburger Tageszeitung Dernières Nouvelles d’Alsace nicht weitergearbeitet worden. So hat es offenbar weder Studien noch vertiefte Gespräche gegeben. Stattdessen wird im Straßburger Südhafen über ein zweites schienengebundenes Terminal nachgedacht. Der Straßburger Hafen ist der zweitgrößte Flusshafen Frankreichs und verfügt bereits über ein hundert Kilometer langes Schienennetz, das im vergangenen Jahr modernisiert wurde. Sieben Millionen Tonnen Güter werden hier jährlich umgeschlagen.

Weihnachtsbaum

Es ist immer so etwas wie der Startschuss für die Adventszeit: Am Montag wurde im Gemeindewald von Val-et-Châtillon die Tanne gefällt, die als Weihnachtsbaum den Kléber-Platz schmücken soll. Etwa 80 Jahre ist sie alt und 30 Meter hoch. An das Symbol der Weihnachtshauptstadt werden hohe Ansprüche gestellt: Es muss eine konische Form und viele, dichtgewachsene Äste bis auf den Boden haben und eben wie ein Weihnachtsbaum aussehen – eine Anforderung, die längst nicht alle Tannen erfüllen. Sein Gewicht wird laut einem Bericht des Fernsehsenders France 3 auf sieben Tonnen geschätzt und sein Transport ist wie in jedem Jahr eine logistische Herausforderung. Drei Tage dauert es, bis jeder einzelne Ast angelegt und mit einem Netz befestigt ist und der Baumriese seine Reise in Richtung Straßburg antreten kann. Am Dienstag soll er auf dem Kléber-Platz aufgestellt werden. Die Dekoration, die jährlich wechselt, soll aus Holz bestehen. Auf den Zweigen werden Wolken ruhen.

Weihnachtsmarkt

"Lassen wir die Sterne leuchten", lautet das Motto des Straßburger Weihnachtsmarkts, der, wenn es nach den Organisatoren geht, die Fantasie der Besucher ansprechen und Kindheitserinnerungen wachrufen soll. 314 Holzhütten werden sich über die Innenstadt verteilen, ähnlich viele wie vor Corona, allerdings sollen die Abstände zwischen den Hütten von vier auf sechs bis acht Meter vergrößert werden. Das gilt auch für den Christkindlsmärik auf dem Place Broglie. Dort ist geplant, auch die Fassaden der Gebäude und die Bäume weihnachtlich zu schmücken. Dadurch dass der Markt dort luftiger wird, kann die Fassade des historischen Rathauses für ein Videomapping genutzt werden, um die Geschichte des Weihnachtsmarkts zu erzählen. Insgesamt wird sich der Weihnachtsmarkt auf 14 Standorte verteilen, vier davon sind neu. So wird auf dem Square Louise Weiss das Adventsdorf eingerichtet; jeden Samstag ist dort eine Vorführung geplant, in deren Verlauf eine Adventskerze angezündet wird. In den Verkaufsständen dort, finden Besucher einiges, was man braucht, um das Weihnachtsfest vorzubereiten. Vom 27. Dezember an wird das Adventsdorf dann zum Dorf nach Weihnachten, wo man sich in Mitmachwerkstätten und bei Aufführungen auf das neue Jahr einstimmen kann. Gastland des Weihnachtsmarkts ist 2021 Deutschland. Das Kulturprogramm gestalten Künstler aus den Straßburger Partnerstädten Stuttgart und Dresden. Eröffnet wird der Weihnachtsmarkt am Freitag, 26. November, bereits um 14 Uhr. Ein Chor von Laiensängerinnen und -sängern, die sich anmelden können, wird an verschiedenen Orten in der Innenstadt Weihnachtslieder singen.

Strass-Kultur

Zénith
Jean-Baptiste Guégan, der seine Leidenschaft für Rockmusik auch durch Johnny Hallyday entdeckt hat und als die Stimme des 2017 verstorbenen Sängers und Songwriters gilt, kommt am Sonntag, 7. November, von 17 Uhr an in die Veranstaltungshalle Zénith. Bereits am Dienstag ist dort das berühmte Ballett Schwanensee (Le Lac des Cygnes) erleben. Beginn ist um 20 Uhr. Tickets für alle Konzerte im Zénith gibt es online unter http://www.zenith-strasbourg.fr oder bei FNAC und in den Carrefour-Supermärkten.

Rock, Pop, Jazz, Elektro
Hinter dem Musikprojekt Thylacine steht der erfolgreiche französische Saxophonist William Rezé. Seinen fast hypnotisierenden Elektrosound präsentiert er seinen Fans am Samstag, 6. November, von 20 Uhr an in der Laiterie. Im Vorprogramm ist Mokado mit melancholischem Elektro zu hören. Rone kommt auf seiner "Tour with a view" am Sonntag, 7. November, in die Laiterie. Auch er hat sich der elektronischen Musik verschrieben; seine Konzerte in Paris sind stets ausverkauft. Reservierungen für alle Konzerte in der Laiterie unter (0033388)237237.

Klassik
Kompositionen von Weber, Brahms und Dvoraks Symphonie "Aus der schönen neuen Welt" interpretiert das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Marko Letonja am Donnerstag von 20 Uhr an im Musik- und Kongress-Palast. Solistin an der Violine ist Arabella Steinbacher. Am Freitag, 5. November, bringen die Philharmoniker zusammen mit dem Chor der Rheinoper und Tenor Michael Spyres Ouvertüren und Melodien aus Opern von Adam, Donizetti, Lehar, Mozart, Offenbach, Rossini, Thomas, Verdi und Wagner zu Gehör. Den Stab führt ebenfalls Marko Letonja, Aufführungsort und Uhrzeit sind die gleichen wie am Vortag. Reservierungen für alle Konzerte der Philharmonie unter (0033368)987593.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel