Schwarzwald
Der Flamingo vom Titisee ist jetzt in einer Auffangstation in Buggingen
Ein Flamingo löste am Freitagabend am Titisee einen Polizeieinsatz aus. Das Tier wurde eingefangen und bleibt bis Montag in einer Auffangstation in Buggingen.
BZ-Redaktion & dpa
Sa, 6. Sep 2025, 13:18 Uhr
Titisee-Neustadt
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Ein Flamingo hat am Titisee im Schwarzwald Zwischenstation gemacht. Die alarmierte Polizei fand ihn am Ufer - schlafend auf einem Bein. Der Vogel war am Freitagabend gegen 20 Uhr Anwohnern aufgefallen. Diese haben dann das Polizeirevier Titisee-Neustadt benachrichtigt. Dort wurde nach Polizeiangaben versucht, Fachleute zu finden, um herauszubekommen, ob das Tier gegebenenfalls Hilfe bräuchte. Das gestaltete sich aber als schwierig, wie die Polizei schreibt. Denn: Wer ist im Schwarzwald für Flamingos zuständig?
"Das graue Gefieder sprach laut Tierschutz dafür, dass es sich um ein Jungtier handelt."Polizei Freiburg
"Da es ein (wenn auch nicht heimisches) Wildtier ist und auch kein Raubvogel, sondern ein Gewässervogel, schieden Tierschutzverein und Jagdpächter aus", schreibt die Pressestelle des Freiburger Polizeipräsidiums in einer Mitteilung. Immerhin habe man so einen Hinweis auf das Alter des Vogels erhalten: "Das graue Gefieder sprach laut Tierschutz dafür, dass es sich um ein Jungtier handelt."

Die Polizisten forschten weiter, doch auch ein nahegelegener Tierpark konnte nicht helfen: Hier wurde kein Flamingo vermisst. Die Herkunft des Tiers konnten die Beamten zudem nicht herausfinden, wie in der Mitteilung scherzhaft beschrieben wird, weil sich der Jungvogel geweigert habe "weitere Daten zu seiner Identität herauszurücken": Der mutmaßlich vorhandene Ring um das Bein befand sich unter Wasser. Daran trauten sich die Polizisten dann wohl doch nicht.
Schließlich habe man sich nach Beratung mit Fachleuten entschieden, den Vogel einzufangen und zu einer Not-Aufnahmestation für Tiere zu bringen. Bis Montag bleibt das Tier vermutlich in einer Auffangstation in Buggingen. Dort kümmert sich das Team des Tierschutzvereins Markgräflerland um den Flamingo.
Flamingos leben in Afrika, Asien, Amerika und auch in Südeuropa. Eine kleine Kolonie gibt es aber auch in Deutschland: im Münsterland. Schon seit einigen Jahrzehnten brüten dort einige Flamingos im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn an der niederländischen Grenze. Die Gruppe gilt als weltweit nördlichste Flamingo-Kolonie. Rund 50 bis 60 Tiere sind zwischen Februar/März und August zumeist an den flachen Ufern der Inseln in dem Naturschutzgebiet zu beobachten. Man vermutet, dass die ersten Vögel ursprünglich aus privater Haltung ausgebüxt sind.
