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"Töpfern ist wie ein Spiel für mich"

  • Hendrik Meyer, Klasse 4 &

  • Fr, 07. Dezember 2012
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit der Töpferin Petra Schmidt-Deutscher, die ihr Atelier in einem alten Kuhstall untergebracht hat.

Petra Schmidt-Deutscher schaut beim Ar... Uhr. Rechts: Zisch-Reporter Hendrik.   | Foto: privat
Petra Schmidt-Deutscher schaut beim Arbeiten nie auf die Uhr. Rechts: Zisch-Reporter Hendrik. Foto: privat

Vor kurzem durfte der Viertklässler Hendrik Meyer ein Gespräch mit der Künstlerin Petra Schmidt-Deutscher aus Königschaffhausen führen. Sie stellt Figuren aus Ton her. Man kann sie in ihrem Kunstatelier "keramos" in der Kiechlinsberger Straße 13 antreffen.

Zisch: Was gefällt dir an deiner Arbeit?
Petra Schmidt-Deutscher: Ton ist ein sehr vielseitiges Material. Egal, ob ich damit Lampen, Stiere, Schmuck, Perlen, Anhänger oder sonstige Figuren herstelle. Es ist besonders individuell. Man kann Gegenstände des Alltags sowie auch Objekte der Kunst damit schaffen.
Zisch: Wie lange machst du das schon?
Schmidt-Deutscher: Ich habe vorher zwei Berufe gelernt und dies als Hobby ausgeübt. Aber seit zwölf Jahren führe ich schon ein Kunstatelier.
Zisch: Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?
Schmidt-Deutscher: Schon immer war ich sehr kreativ. Keramik bietet mir sehr viele Möglichkeiten, mich auszudrücken. Ich habe alles selbst erlernt.
Zisch: Wie viele verschiedene Arten der Brenntechnik gibt es?
Schmidt-Deutscher: Es gibt mehrere Arten, einen Brand durchzuführen: den Vorbereitungsbrand mit 900 Grad, den Glasurbrand mit 1250 Grad und den Rakubrand mit 1040 Grad – hier werden die Kunstwerke sofort aus dem heißen Ofen genommen und in besonderes Sägemehl gelegt und damit zugedeckt.
Zisch: Was ist deiner Meinung nach dein schönstes Werk?
Schmidt-Deutscher: Ich habe schon viele außergewöhnliche Werke modelliert. Für eine Arztpraxis habe ich mal eine große Frauenfigur mit Blattgold gemacht. Je größer eine Figur ist, umso mehr Arbeit macht es und länger dauert es. Auch meine Stiere, Vögel und Engel sind ziemlich hoch.
Zisch: Wo bekommst du dein Material her?
Schmidt-Deutscher: Je nach Brenntechnik bekomme ich es aus Basel oder auch aus Freiburg.
Zisch: Wie kam dein Atelier eigentlich nach Königschaffhausen?
Schmidt-Deutscher: Durch unseren Umzug hat es sich so ergeben. Früher habe ich mit meiner Familie im Markgräflerland gelebt. Danach sind wir noch in die USA und nach Zürich gezogen. Wir haben sehr lange nach einem alten Haus oder Gebäude gesucht. In Königschaffhausen fanden wir dies. Der alte Hof mit diesem Ambiente gefällt uns sehr gut. Mein Atelier befindet sich in einem ehemaligen Kuhstall.
Zisch: Was macht bei deinen Kunstwerken am meisten Arbeit?
Schmidt-Deutscher: Der japanische Brand ist sehr aufwändig. Aber ich schaue nie auf die Uhr. Ich mache so lange weiter, bis es stimmt. Manchmal stehe ich bei einer guten Idee mitten in der Nacht auf und beginne zu töpfern. Die Zeit ist dabei oft nicht wichtig. Es ist wie ein Spiel für mich.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 07. Dezember 2012: PDF-Version herunterladen

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