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"Um 4.30 Uhr aufstehen"

  • Fr, 11. Juli 2014
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Pater Meinrad Dufner von der Benediktiner Abtei Münsterschwarzach.

Pater Meinrad mit Clara Notheis.   | Foto: privat
Pater Meinrad mit Clara Notheis. Foto: privat

Clara Notheis, Klasse 4a, der Neunlindenschule Elzach, traf den Pater Meinrad Dufner und fand heraus, wie viele Wochen Ferien ein Bruder hat.

Zisch: Wie oft am Tag gehen Sie in die Kirche?
Pater Meinrad: Fünfmal: die Morgenhore um 5 Uhr, das Konventamt um 6.15 Uhr, die Mittagshore um 12 Uhr, die Vesper um 18 Uhr, das Komplet um 19.30 Uhr.

Zisch: Wie sind Sie darauf gekommen, dass Sie in das Kloster gehen wollen?
Pater Meinrad: Als ich 17 Jahre alt war, war ich das erste Mal in Münsterschwarzach bei einer KJG-Tagung. Dort hat es mir so gut gefallen, ich war total begeistert und es hat mich immer beschäftigt. Dann habe ich beschlossen, selbst einmal ins Kloster zu gehen.

Zisch: Wie viele Brüder gehören zum Kloster?
Pater Meinrad: Etwa 140 Brüder.

Zisch: Wohnen alle hier?
Pater Meinrad: Nein. Es leben etwa 80 Brüder hier im Kloster. Sie sind zwischen 24 und 94 Jahre alt. Die anderen sind in Missionsarbeit in Afrika, Südkorea, Amerika oder in unserem Kloster in Norddeutschland.

Zisch: Wie groß ist das Kloster?
Pater Meinrad: Ungefähr 80 000 Quadratmeter.

Zisch: Wie ist Ihr Tagesablauf?
Pater Meinrad: Um 4.30 Uhr aufstehen, von 7.30 bis 8.00 Uhr Arbeitsbeginn, je nachdem was ansteht, im Sprechzimmer, Atelier oder in der Goldschmiede. Das gleiche nach der Mittagspause, bis etwa 17 Uhr. Gegen 21 bis 21.30 Uhr ist Nachtruhe, da der nächste Tag um 4.30 Uhr beginnt.

Zisch: Welche Berufe gibt es?
Pater Meinrad: Die Brüder haben vielfältige Berufe, die es auch sonst im Alltag gibt, wie Koch, Metzger, Bäcker, Gärtner, aber auch Gold- und Silberschmied und natürlich Künstler, so wie ich. Sämtliche Handwerker sind natürlich auch nötig, um die vielen Bauten Instand zu halten. Das Kloster hat neben der Landwirtschaft eine eigene Druckerei und verschiedene eigene Läden, wie den Fairhandel, in dem Waren aus der sogenannten dritten Welt verkauft werden. Außerdem ist die Klosterfeuerwehr auch Stützpunktwehr und für einen Autobahnabschnitt zuständig. Das Kochteam bereitet täglich etwa 500 Mittagessen zu, für Schüler des Klostergymnasiums, Gäste und natürlich für die Brüder und Angestellten.

Zisch: Arbeiten im Kloster nur Brüder?
Pater Meinrad: Nein, außer den Brüdern arbeiten etwa 250 Angestellte hier.

Zisch: Wie läuft im Kloster die Fastenzeit ab?
Pater Meinrad: Als erstes werden die Außentätigkeiten reduziert, um mehr Zeit im und für den Konvent zu verbringen. In den Gottesdiensten gibt es andere Texte. Es gibt drei Mal in der Woche fleischlos und täglich einen Vegetariertisch.

Zisch: Wie viel Wochen hat ein Bruder Ferien?
Pater Meinrad: Ein Bruder hat drei Wochen Ferien.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 11. Juli 2014: PDF-Version herunterladen

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