"Um Mitleid geht es nicht"

BZ-INTERVIEW mit dem Psychiatrieprofessor Karl H. Beine zum Thema Patiententötungen.  

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FREIBURG. Es ist die größte Tötungsserie in der deutschen Nachkriegszeit. Der "Todespfleger von Sonthofen", der derzeit vor Gericht steht, soll 29 Menschen umgebracht haben. Täter wie er rechtfertigen sich oft mit Mitleid. Es sind eher egoistische Motive am Werk, sagt Karl H. Beine, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Privaten Universität Witten/Herdecke. Er hat 20 Tötungsserien in mehreren Ländern untersucht. Mit Beine, der auch Chefarzt des St.-Marien-Hospitals in Hamm ist, sprach Michael Heilemann.

BZ: Derzeit laufen in Deutschland mehrere Verfahren wegen Patiententötungen. Wie häufig sind diese Delikte?
Beine: Das wissen wir nicht, aber die Dunkelziffer dürfte hoch sein, wie bei Tötungsdelikten überhaupt. Untersuchungen zufolge bleiben in Deutschland jährlich etwa 12 000 nicht natürliche Todesfälle unentdeckt. Gerichtsmediziner sagen, dass davon etwa 1200 Tötungen sind. Grundsätzlich kommt auf ...

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